Bericht über die Spielemesse SPIEL 15 in Essen

Pressekonferenz: Dominique Metzler mit Benjamin und Klaus Teuber
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Wenn ich der diesjährigen Messe eine Überschrift geben müsste, dann wäre es

„Begegnungen“.

Die erste Begegnung fand auf der Pressekonferenz am Mittwoch statt. Bei Suppe und Kaffee berichtete die Organisatorin Frau Metzler was uns in den nächsten Tagen so erwarten wird. Kaum zu glauben, dass an 4 Tagen über 1000 Neuheiten von 910 Ausstellern aus 41 Ländern vorgestellt werden. Da kann man wirklich nicht alles sehen und erkunden, da ist es schon wichtig, dass vorab genaue Pläne gemacht werden. So stieß man immer wieder auf Menschen, die mit Listen in ihren Händen über die Messe liefen. Schnell ein Haken, wenn etwas erkundet wurde oder ein Strich wenn das Spiel dann doch nicht so gut ankam.

Nach der Pressekonferenz durfte die Neuheitenschau besichtigt werden. Viele Verlage haben ihre Spiele wunderschön vorgestellt, da gab es einen fliegenden Teppich, eine Waldwesen-Flötengruppe, eine Tempelkulisse und leckerste Küchlein, die ein Kuchenwurfspiel bewarben. Das war schon mal eine schöne Einstimmung und ich habe dann auch mal angefangen, eine Liste zu schreiben!

Am Mittwoch werden die Stände aufgebaut, da herrscht ein emsiges Treiben. Zwischen leeren Pappkartons und vollen Gabelstaplern habe ich mich zu meinem ersten Treffen geschlängelt. Ich wollte Tobias Heyner kennen lernen, der unsere Gruppe so gut bei der AMIGO – Spielzeit betreut. Ein netter junger Mann erwartete mich und ich gab Rückmeldung, wie dieses Projekt bei uns läuft, ein paar Verbesserungsvorschläge hatte ich auch in der Tasche!

Weiter zum Zoch Verlag, da war ich zur Messeparty eingeladen. Es hat schon Tradition, dass ich in einer netten Gruppe die Neuheiten des Verlages anspiele. Zusammen mit Weißwürsten machte das richtig viel Spaß!

Schade, dass ich kein Bier trinke, das hätte ich am Stand von Eggert Spiele bekommen. So gab es nur ein kleines Gespräch mit Peter Eggert, der mir dann 2 Spiele für unsere Gruppe in die Hand drückte. Die werden beim nächsten Spieleabend schon ausprobiert werden, spätestens beim Spieletag werden sie dann vorgestellt.

Weiter ging es dann zum KSK-Stand, meine Freunde und Mitspieler der Postspielzeitung KSK begrüßen. Bevor die mich zum Mithelfen einluden bin ich schnell wieder von dannen gestürmt. Noch ein paar Hände geschüttelt – ist ist wirklich schön, jedes Jahr sich wieder auf der Messe zu treffen – und ab ins Hotel. Ein wenig ausruhen, bevor der Messestress morgen beginnt!

Ich hatte etliche Gesprächstermine bei Verlagsmitarbeitern. Da war ich am Stand von Kosmos, Amigo, Hans im Glück, Huch Spiele, Noris und Schmidt Spiele. Ich habe unsere Gruppe vorgestellt und bekam durchwegs positive Rückmeldungen.

Gespielt habe ich aber auch! Ich versuche ja immer zu den Kleinverlagen zu gehen. Oft ist die Messe die einzige Möglichkeit, deren Spiele kennen zu lernen.

So war ich bei Argentum und haben Antarctica gespielt, ein pfiffiger Zug-Mechanismus belebte das Spiel. Es müssen Bauwerke gebaut werden, die benötigten Voraussetzungen befinden sich für alle auf dem Spielplan, der in Segmente aufgeteilt ist. Dran ist das Segment auf dem die Sonne scheint und wo der Forscher mit seinem Schiff steht.

Bei PLAYthisONE habe ich RevoltaaA von Rainer Knizia gespielt. Ein Kartenspiel indem es um eine Revolte zwischen Enten und Robotern geht. Das 2. Kartenspiel Stingy ist ein Versteigerungsspiel. Nette Spielideen in kleinen Schachteln, eine gute Idee.

Einen sehr netten Kontakt gab es am Stand vom Schäferstündchen. Ein kleines witziges Spiel, bei dem die Teams der Dorfbewohner und der Banditen versuchen die Schafe auf ihre Seite zu bringen. Der Stand war ein richtiger Hingucker, das Spiel wurde auch ein wenig größer gebastelt und so machte es gleich noch mehr Spaß. Die Karten sind wunderschön und originell gestaltet, eine kleine Entdeckung!

Und wieder habe ich einen niederländischen Verlag entdeckt. Bei Waterfallgames konnte das Spiel Spexxx ausprobiert werden. Ein Würfel-Legespiel bei dem man schon ein wenig knobeln muss um Punkte zu ergattern.

Von einem kleinen Verlag kann man bei 2F-Spiele nicht mehr sprechen. Die diesjährige Neuheit heißt 504. Eine prall gefüllte Kiste mit 504 verschieden Spielen, die modulartig zusammen gestellt werden. Eine Abordnung unserer Gruppe hat sich ein Spiel mit 3 verschiedenen Modulen angeschaut – eine sehr originelle Idee. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Deshalb wanderte das Spiel in die Tasche und kann beim nächsten Spieleabend gleich ausprobiert werden.

Aber ich schrieb ja oben, dass es eine Messe der Begegnungen war. Gut, ich treffe immer Leute, die ich nur hier auf der Messe sehe. Man bleibt stehen, tauscht sich schnell aus und wirft sich wieder ins Gewühl!
Dieses Jahr gab es aber für mich eine ganz besondere Begegnung. Plötzlich kam mir ein älterer Mann entgegen, der mir bekannt vorkam. Als ich endlich kapierte, dass ich David Parlett vor mit hatte, war er schon wieder verschwunden. Ich hatte mich ziemlich geärgert, dass ich ihn nicht angesprochen hatte. Schließlich ist er der Autor, der mein erstes Spiel kreiert hat. Mit Hase und Igel habe ich das Spielen begonnen. 1979 war es das erste Spiel des Jahres und ich habe es bei einer Familie gespielt. Danach war ich vom Virus infiziert! Und nun bin ich an diesem Mann vorbei gegangen! Mist!
Ein paar Stunden später habe ich in der Presse Lounge einen Kaffee getrunken. Ich staunte nicht schlecht, als sich plötzlich David Parlett neben mich setzte. Jetzt aber los und ihn angesprochen! Wir hatten ein 20 minütiges Gespräch und er war auch sehr interessiert an unserer Gruppe. Es stellte sich dann heraus, dass er die Neuheit Römisch Pokern bei AMIGO herausgebracht hat. Ein Spiel, dass bei uns im Rahmen der AMIGO-Spielzeit schon ein paar Mal auf den Tisch kam und auch gut ankam. Was für eine schöne Begegnung!

Eine weitere schöne Begegnung war das Treffen mit Andy Steiger, dem Erfinder von Targi. Ich hatte vor einiger Zeit auf Facebook gefragt ob jemand für unsere Gruppen-Weihnachtsfeier ein Geschenk beisteuern kann. Da hat Andy sich als einziger gemeldet und wir machten einen Treffpunkt auf der Messe aus wo er mir ein signiertes Targi mit gab. Auch hier ergab sich wieder ein schönes Gespräch, eine nette Begegnung.

Ganz zufällig trag ich am Stand von Huch Spiele den Autor Ralf Zur Linde, der mit dem Spielekritiker Wolfgang Ditt eine Partie seiner Gum Gum Machine spielte. Dieses Spiel hat er zusammen mit unserem Gruppenmitglied, dem Autor Stefan Dorra entwickelt – ich hatte es in dem Moment abgeholt. So konnte ich noch ein kurzes Gespräch mit ihm führen und ich habe mich gefreut, ihn persönlich kennen zu lernen.

Mit dem Spieleautor Matthias Cramer habe ich einen Prototypen gespielt. Da darf ich nicht mehr dazu sagen, das Spiel hat Spaß gemacht und ich drücke die Daumen, dass es einen Verlag findet. Auch hier hatten wir Zeit für einen kleinen Klönschnack – er hat mir versprochen, dass er mal unsere Gruppe besucht! Matthias, da kommst du nicht mehr raus, ich werde dran bleiben!

Eigentlich wollte ich auch das Spiel Grand Austria Hotel von Lookout Games testen. Doch leider kam ich nicht pünktlich zu unserem Termin, da die Hallen ganz überraschend für die Presse erst um 9:20 Uhr öffneten. Als ich dann endlich am Stand war, hatte die Runde längst begonnen. Schade!

Am Stand von dlp Games war ich zu einer kleinen Standparty mit Sekt und O-Saft eingeladen. Wir haben ja am Stand 4 Erweiterungen zu Orléans abgeholt, das absolute Lieblingsspiel der Gruppe. Während die Getränke geschlürft wurden, habe ich Sabine und Torben Knochenhauer von Anspieler kennen gelernt. Wieder ein Gesicht zur Facebook-Freundschaft – schön!

Freitag Abend gab es ein Treffen der Interessengemeinschaft Spielekreise. Vernetzung ist das Zauberwort und so gibt es seit kurzer Zeit eine Webseite, die Michael Blumöhr ins Leben gerufen hat. Erstmalig gab es auch in Essen einen Stand, der wechselseitig von den Mitgliedern betreut wurde. Am Abend traf man sich dann in gemütlicher Runde um sich vorzustellen. Da waren die Leiter von Spieleclubs aus Hamburg, Bremen, Darmstadt, Freiburg und Berlin mit dabei. Ein reger Erfahrungsaustausch fand bei kroatischem Essen statt. Da bin ich gespannt, was sich noch entwickelt.

Eine Begegnung mit 1039 Menschen hatte ich am Samstag! Da wurde an einem Tisch das Kultspiel Die Siedler von Catan gespielt. Das war schon gigantisch. In Halle 4 suchte sich jeder Spieler einen Platz und auf Kommando wurde dann gesiedelt. Die Besucheranzahl für den Rekord war erreicht und so war ich mitbeteiligt am Gelingen eines Weltrekordes. Ein tolles Gefühl!

Meine letzte Begegnung auf der Messe war der Pförtner der Presse Lounge. Ich bedankte mich für seine Tätigkeit und hielt noch ein kleines Schwätzchen mit ihm. Er sagte, dass er bei dieser Messe besonders gerne Dienst macht. Die Menschen sind anders, meist fröhlich und gut gelaunt. Das kann ich durchaus bestätigen. Klar gibt es im Gedränge auch mal Rempler, aber im Großen und Ganzen ist jeder freundlich und achtet auf den anderen. Schön, dass ich auch zu dieser Gemeinschaft gehöre!

Dieses Jahr wurde übrigens ein neuer Besucherrekord erreicht – 162.000 Menschen waren dieses Jahr auf der Spielemesse um sich mit dem Hobby Spielen zu beschäftigen!

Die ersten Neuheiten werden bei unserem nächsten Spieletreff am Freitag, den 16.10. ab 19 Uhr zu finden sein. Ganz viele weitere werden dann an unserem großen Spieltag am 18.11. ab 10 Uhr vorgestellt werden. Gäste sind immer willkommen!

Bürgerreporter:in:

Dorle Burgdorf aus Seelze

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