Seelze startet in Hamburg und ergänzt damit das Team des Bezirksamtes Hamburg-Mitte - der Bericht danach...

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55 km durch Hamburg – das Erlebnis Radrennen.
Rennluft muss man schon mal am Samstag schnuppern, wenn Handycapt und Jugendliche starten. Dann geht man durch die Stände der Rennrad und Zubehör-Anbieter, schaut sich versonnen Rennräder für 5000 oder 10000 Euro an und weiß, das bleibt ein Traum. Man sichert sich gedanklich ab: Schneller wird man damit auch nicht sein. Da mein Rad schon bei dem Transport gezickt hatte, holten wir uns Hilfe an einem Profibetreuungs-Stand. Nun rollte es wieder. Der Abend endete früh nach einem satten Nudelessen!
Der eigentliche Renntag begann und 5.30 Uhr. Da schon klingelte der Wecker, denn wir mussten um 7.15 Uhr zum Foto-Shuting mit der ganzen Mannschaft antreten. Wir wollten uns gerade versammeln, da zeigte eine kurze Überprüfung meines Rennrades: Keine absolut keine Luft im Vorderrad. Schnell wechselte mir ein guter Geist den Schlauch, denn für eine große Kontrolle war einfach keine Zeit mehr. Dann gemeinsames Lächeln und gute Wünsche für alle Crew-Mitglieder, auch die, die längere Rennen wie 100 oder 155 km vor sich hatten und schon rollten wir 7 einen guten Kilometer zum Start. Entgegen allen Wetterprognosen lag die Binnenalster im Vorbeirollen im Sonnenlicht. Wir waren im dritten Startblock direkt hinter den Semi-Profies und Prommies…
Und dann rollten 1000 Menschen in meinem Startblock an. Es wurde enger, die Nervosität derer, die mit viel Ehrgeiz bei de Sache waren, stieg. Und dann rollten wir über die Zeitmatte. Ich wollte gerade so richtig Gas geben, da merkte ich, mein Flightdeck zeigte nichts an. Also ließ ich mich zurückfallen und versuchte im Fahren, den Fehler zu beheben. Man rollte an mir vorbei und ich fummelte. Leider erfolglos. So blieb mir nur, einfach zu fahren – eben blind nur nach dem Gefühl. Schon nach kurzer Zeit wurden Signale gegeben: Unfall. Ich schaute stur geradeaus. Nur wenige, gefühlte Kilometer weiter wieder Signale: Der nächste Unfall. Dieses Mal machte ich den Fehler und schaute zur Seite und in ein blutüberströmtes Gesicht und auf einen Körper in ein Spezialtuch eingepackt. Automatisch wurde ich langsamer. Ich hatte inzwischen bemerkt, dass mir ein Schatten folgte. Er oder sie – ich habe es nicht erfahren – folgte mir viele Kilometer im Windschatten. Hätte ich auch gern mal getan. Auf den nächsten Kilometern gab es dann Wind, unangenehmen Wind und ich war allein auf weiter Flur. Dann der Blick auf die Elbe bei Blankenese - es war wieder ein Genuss! Es folgte nun der anstrengendste Teil der Strecke. Es ging bergauf und das bei Sonne. Also Licht und Schatten und Kräfte gut verteilen auf den nächsten Kilometern. Belohnt wurden alle Teilnehmer durch die einfach tollen Blicke auf die Elbe. Dann ging es über die Reeperbahn mit ihren Menschen, die die Nacht zum Tag gemacht hatten. Entsprechend waren die Kommentare, die die Vorbeifahrenden begleiteten. Und schon kurz danach die Krönung. Die Mönckebergstraße mit vielen, vielen Zuschauern, die Jeden begrüßten, als hätte er/sie gerade die Weltmeisterschaft gewonnen. Man fährt diese Strecke einfach in einem Rausch. Anstrengung jeder Art ist einfach vergessen. Nach der Abgabe des Transponders werden nun alle schon eingetroffenen Mitfahrer der Truppe begrüßt und die Fahrer der längeren Strecken erwartet und mit bejubelt. Am Ende sind alle aus der Gesamtmannschaft des Bezirksamtes Hamburg- Mitte heil angekommen, das wichtigste Ziel ist erreicht. Es wird noch darauf angestoßen und schon ist das Abenteuer, auf das man lange hingearbeitet hat, einfach vorbei.
Nicht jedoch, ohne dass sich alle für das nächste Jahr verabreden, Noch-Nicht-Mitfahrer versuchen in den Reiz dieser Leistung zu verlieben und für andere Jedermann-Rennen interessieren. Es wird gefachsimpelt über Rennräder, Vorbereitungen und so weiter und so weiter...
Das Abenteuer Cyclassics ist für 2008 zu Ende. Schade…………

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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