SPD zu Besuch bei Regens Wagner Hohenwart
Der Vorstand des Ortsvereins der Schrobenhausener SPD, sowie Bezirkstagskandidatin Sonja Gaul und Landtagskandidatin Astrid Welter-Herzberger informierten sich in Hohenwart über die Arbeit der Regens-Wagner- Stiftung.
Schwester Michaela, die Gesamtleiterin von Regens Wagner Hohenwart, stellt den besonderen Bezug der Stiftung zu Schrobenhausen heraus. Als großer Arbeitgeber in der Region kommt der größte Teil der Arbeitnehmer aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Außerdem gibt es neben der Sonderberufsschule, bereits 20 Wohnplätze für Menschen mit leichteren Behinderungen in Schrobenhausen und die offene Behindertenarbeit ist im Aufbau. Für das geplante Wohnprojekt für 6 Menschen mit Autismus wird im Moment dringend ein Mietobjekt (Doppelhaushälfte o.ä.) gesucht.
Schrobenhausen bietet sich als Standort an, da es als Mittelzentrum nicht nur über die notwendige soziale Infrastruktur, sondern auch über eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verfügt, der für Menschen mit Behinderungen besonders wichtig ist.
Die Offenheit der Leitung gegenüber den Besuchern und das innovative Konzept beeindruckte auch den Ortsvereins-Vorsitzenden Godehard Herzberger und die Vorstandsmitglieder Murr, Sandner und Schwäricke. So sind Förderstätte und die Werkstätten nicht nur baulich miteinander verbunden, sondern auch konzeptionell in beide Richtungen durchlässig. Die dort beschäftigten Behinderten können je nach Fähigkeit und Gesundheitszustand in der jeweils passenden Einrichtung arbeiten. In den Werkstätten wird ca. 8 Stunden täglich einschließlich der Förderung durch den Bezirk kostendeckend gearbeitet. Das Motto „Wer uns Arbeit gibt, gibt uns Brot“ wird hier auf anerkennenswerte Weise gelebt. In der Förderstätte für schwer mehrfachbehinderte Menschen, die fast alle aus der Region kommen, werden gezielte, individuell abgestimmte Fördermaßnahmen angeboten.
Bei einem abschließenden Gespräch mit Schwester Michaela und Willi Käser, dem stellvertretenden Gesamtleiter, stellten alle Beteiligten fest, dass Regens Wagner Hohenwart ein Arbeitgeber mit einer großen Verantwortung ist, der nicht nur auf Förderungen, sondern auch auf Aufträge angewiesen ist.
Eine enorme zeitliche und arbeitsintensive Belastung bedeutet die Vorbereitung der immer differenzierteren Entgeltvereinbarungen für die verschiedenen Bereiche mit unterschiedlich behinderten Menschen. Dabei ist die vom Gesetzgeber geforderte, gut gemeinte Dokumentation eher ein bürokratisches Monstrum, als dass dadurch wirklich ein Nachweis für die Qualität einer Unterbringung erbracht würde. In einigen Wohngruppen reicht der zur Zeit verfügbare Stellenschlüssel nicht mehr aus und weitere Kürzungen werden befürchtet.
Die Personalgewinnung stellt bei Regens Wagner Hohenwart kein Problem dar, es herrscht Vollbeschäftigung. Die Vergütung der Mitarbeiter im Sozialbereich ist trotz großer Verantwortung nicht gerade rosig. Da gerade im Wohnbereich für viele Mitarbeiter aufgrund der Arbeitszeiten an den Abenden, in den Morgenstunden und an Wochenenden nur Teilzeitstellen angeboten werden können, muss i. d. Regel ein Betreuer darüber hinaus dazuverdienen, um eine Familie ernähren zu können. Welter-Herzberger stellt hierzu fest, „dass ein Tierpfleger im Zoo besser bezahlt wird als ein Kinderpfleger.“ An dieser Stelle ergeht von Schwester Michaela ein parteiübergreifender Appell für Abhilfe zu sorgen und wenn die SPD-Abordnung sich die vorgestellte Arbeit der Erzieher, Betreuer und Pfleger in Regens Wagner ansieht, kann sie den nur unterstützen.
Bürgerreporter:in:Renate Schwäricke aus Schrobenhausen |
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