Leseprobe zu Mias Traum: von Margareta Schenk
Zusammenfassung:
Mia ist sieben und liebt Märchen und ihren Teddy, der eine neue Heimat im Märchenland sucht. Um ihm zu helfen begleitet sie ihn im Traum ins Märchenland. Doch das Märchenland ist in Gefahr und so beschließt Mia zu bleiben und zu helfen.
Ihr Rettungsversuch für das Märchenland droht zu scheitern, doch im letzten Augenblick erhält sie Hilfe, von jemand, mit dem sie nie gerechnet hätte…
MIAS TRAUM
von Margareta Schenk
Mia sitzt auf dem Fensterbrett und schaut auf die belebte Strasse. Autos fahren hin und her, Menschen hasten über die Strasse und laufen zur Bushaltestelle. Kinder mit Schultaschen bevölkern das Wartehäuschen und über allem liegt der Lärm der Großstadt: Hupen, das Geräusch quietschender Bremsen, Rufen und Lachen.
Hinter den Fensterscheiben im 2. Stock ist alles nur gedämpft zu vernehmen.
Neben Mia sitzt ihr geliebter Teddy. Mit ihm redet sie über alles, was sie bedrückt oder freut. Er begleitet sie überall hin, und am Abend erzählt sie ihm die Märchen, die ihr Oma Elli erzählt hat.
Jemand zwickt Mia ins Bein. Erschrocken sieht sie sich um, doch außer ihrem kleinen Bären ist niemand in ihrer Nähe.
„Warst du das?“, fragt sie ungläubig.
„Ja, du träumst. Ich will nach draussen! Spielen!“
Mia nimmt ihren Bären auf den Arm, hüpft die Treppe hinunter und läuft in den Hinterhof. Zwischen bunten Blumenbeeten und Rasen hängt, an einem alten Kastanienbaum, eine Schaukel. Sie fängt an zu schaukeln, immer höher und höher.
„Halt!“, ruft ihr Teddy. „Nicht so hoch! Ich habe Angst!“
Dabei hält er sich mit beiden Pfoten die Augen zu.
„Du Angsthase!“ Mia lacht, doch sie lässt die Schaukel langsam auspendeln.
„Ich bin ein Bär und kein Vogel!“, erklärt ihr der kleine Bär trotzig.
Flink springt Mia von der Schaukel und läuft zur Gartenbank, die in einer Ecke des Hinterhofs unter einer efeubewachsenen Pergola steht.
„Bald komme ich in die Schule“, erzählt das lebhafte Mädchen ihrem Teddy. „Dann lerne ich lesen und schreiben und kann dir die Märchen alle selber vorlesen.“
Erstaunt stellt sie fest, dass ihr kleiner Begleiter traurig den Kopf hängen läßt.
„Freust du dich nicht darüber?“, fragt sie ihn verwundert.
„Du wirst mich vergessen!“, stellt der kleine Bär leise und traurig fest.
„Werde ich nicht!“, widerspricht Mia, noch bevor ihr Freund fortfahren kann.
„Doch das wirst du! Du wirst in der Schule neue Freunde kennen lernen und immer weniger Zeit haben. Ich lande irgendwo in der Ecke, auf einem Stuhl oder Regal. Wenn ich Glück habe, werde ich verschenkt. Oder…“,
„Oder…?“, fragt Mia neugierig.
„Oder ich lande im Müll. Und da will ich bestimmt nicht hin!“, fährt der kleine Bär mit seinen Überlegungen fort.
Mia nimmt ihn fest in den Arm und versucht ihn zu trösten.
„Das wird nicht passieren. Ich verspreche dir, dass ich immer Zeit für dich habe.“
„Versprich es lieber nicht. Du wirst älter, dann glaubst du nicht mehr an Märchen und kannst mich auch nicht mehr verstehen. Erwachsene reden nicht mit Puppen und Teddys… und dann muss ich hierbleiben“, setzt er nach einer kurzen Pause hinzu.
„Was heißt du mußst hierbleiben? Wo willst du denn hin?“, fragt Mia erstaunt.
„Ins Bären- und Märchenland“, erklärt der kleine Teddy mit einem sehnsüchtigen Blick.
„Und wieso kannst du da nicht hin?“, will Mia, neugierig geworden, wissen.
„Weil mich ein Kind begleiten und mir helfen muss. Sonst kann ich nicht dort bleiben.“
„Ich begleite dich.“ Mia hat rote Bäckchen vor lauter Aufregung.
„So einfach ist das nicht!“ Der kleine Bär überlegt. „Du musst eine Aufgabe erfüllen. Kannst du das nicht, musst du dort bleiben und ich muss wieder zurück. Das ist viel zu gefährlich!“
„Ich will aber.“ Mia stampft mit dem Fuß auf den Boden. „Ich will! Ich will! Ich will“
„Was willst du?“, fragt Mias Mutter, die gerade vom Einkaufen zurück kommt.
„In die Schule gehen!“, ruft Mia zurück.
Ihre Mutter lacht. „Da musst du dich noch ein bisschen gedulden. Bin ja mal gespannt, ob du nach der ersten Schulwoche noch genauso gern hingehst! In einer halben Stunde gibt es Essen!“, ruft sie Mia zu, bevor sie in der Tür verschwindet.
„Du sollst doch nicht schwindeln.“
Der kleine Bär sieht Mia vorwurfsvoll an.
„Das war nicht geschwindelt! Ich will ja in die Schule gehen“, erklärt ihm Mia. „Allerdings habe ich das jetzt nicht gemeint“, fährt sie kleinlaut fort. „Aber… Meine Oma sagt immer, wenn man etwas ganz doll will, dann kann man das auch!“
Mia nimmt ihren Teddy auf den Arm und tanzt mit ihm durch den Hof. Dabei singt sie:
“Juppheidi und Juppheida, Märchenland wir sind gleich da!“
Der kleine Bär freut sich. Doch er hat Angst, da er keine Ahnung hat, was Mia im Märchenland tun soll.
„Wie kommen wir jetzt hin?“, unterbricht das Mädchen ungeduldig seine Gedanken.
„Im Traum!“, erfährt sie sofort. „Wir müssen beide das Gleiche träumen, dann kommen wir hin“
„Woher soll ich denn wissen, was du gerade träumst?“
Mia ist enttäuscht. Das hat sie sich einfacher vorgestellt.
Nach dem Abendessen badet sie und Mama Steffi rubbelt Mias kurzgeschnittenen Blondschopf trocken. Sie bringt ihre Tochter ins Bett, deckt sie zu und gibt ihr einen Gute-Nacht-Kuss. Danach schläft Mia meist sehr schnell ein.
Doch heute ist alles anders. Sie liegt noch lange wach und überlegt. Dann drückt sie plötzlich ihren Teddy fest an sich und flüstert ihm ins Ohr.
„Wir könnten von einem Picknick auf einer Wiese am Waldrand träumen. Was meinst du?“
„Probieren können wir es ja“, murmelt ihrTeddy Tapsi schlaftrunken, während er sich in die Arme des kleinen Mädchens schmiegt.
- - -
Auf einer Picknickdecke, umgeben von hohem Gras erwachte Mia. Träumte sie? Hatte sie verschlafen?
Die Sonne leuchtete am wolkenlosen Himmel und wärmte Mia mit ihren Strahlen. Ein Korb mit Würstchen, Kartoffelsalat und Apfelsaft stand für das Picknick auf der Decke. Mia schaute suchend um sich. Sie konnte den kleinen Bären nirgends entdecken, auch nicht, als sie aufstand und über das hohe Gras den Hügel hinabschaute.
An ihrer linken Seite und ein Stück hinter ihr erstreckte sich ein dunkler Wald mit riesigen Bäumen. Ein paar Meter neben ihr ging es steil bergab, in eine Schlucht, in der das Rauschen von Wasser zu hören war.
Am Waldrand ruhte eine riesige Bärin. Als diese Mia entdeckte, erhob sie sich und trottete gemächlich auf das Mädchen zu. Mia fürchtete sich und wollte schnell weglaufen, doch ihre Beine versagten und wohin sollte sie hier auch laufen?
„Hab keine Angst“, rief ihr die Bärin mit freundlicher Stimme zu.
Mia blieb zitternd stehen, bis die Bärin vor ihr… nein … über ihr stand. …
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Hier auch als pdf Datei erhältlich
http://www.neobooks.com/werk/24880-mias-traum.html
Wer Interesse hat und das komplette Buch lesen und bewerten möchte, kann sich bei mir per PN melden.
Bürgerreporter:in:Maria Schenk aus Schrobenhausen |
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