Konkret - Minimal – Abstrakt: Hans Schreier hat seine umfangreiche Sammlung der Stadt Schrobenhausen vermacht - Daraus entstand eine Ausstellung

Ausstellungskatalog Art10'79
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Ein Geschenk an die Stadt, kurz vor Weihnachten. Ein Glücksfall für die Museen Schrobenhausen, dass Hans Schreier seine umfangreiche Sammlung der Stadt vermachte. Den Kontakt zum Sammler stellte der Schrobenhausener Künstler, Max Biller, her mit der Intention, dass das städtische Museum eine Ausstellung mit den Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Objekten und Fotografien der Sammlung realisiert. Ein Termin stand schon fest, aber die Aussicht, dass auf Grund der Pandemie am 8. Februar 2021 keine große Vernissage stattfinden kann, veranlasste die Planer dazu, die Eröffnung auf Herbst 2021 zu verlegen. Dann kam alles anders: Der Gesundheitszustand des Sammlers verschlechterte sich und der Entschluss, die Sammlung der Stadt als Ganzes zu übereignen, wurde schnell umgesetzt und noch vor Weihnachten abgewickelt. Im Januar 2021 verstarb Hans Schreier.
Hans Schreier, 1949 in Schrobenhausen geboren, studierte Pharmazie an der ETH Zürich und ging dann in die USA. Dort lehrte er an verschiedenen Universitäten, hatte mehrere Forschungsaufträge und publizierte umfangreiche Fachliteratur. Schon als Student begann Hans Schreier in den 1970er Jahren, Kunst zu sammeln. Seine ersten Bilder kaufte er noch in Zürich und baute während seiner Zeit in den USA die Sammlung weiter aus. Als er nach 20 Jahren wieder nach Deutschland kam, machte er sein Hobby zur Profession und eröffnete in Düsseldorf die Galerie „schreier & von metternich fine arts“. Zahlreiche Ausstellungen mit international agierenden Künstlern folgten und belebten die Galerie. Meist kaufte Hans Schreier Werke aus den Ausstellungen für seine persönliche Sammlung an. Bereits in seiner Düsseldorfer Zeit studierte er ein Semester Kunstgeschichte bei Professor Gohn an der Kunstakademie. Dann zog es ihn zurück in seine Geburtsstadt. Von Schrobenhausen aus begann Hans Schreier 2015 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sein Promotionsstudium in Kunstgeschichte. Thema seiner Dissertation: „Ostasiatische minimalistische Bewegungen in den 1950 bis 1970er Jahre: Gutaȉ, Mono-ha, Tansaekhwa“. 2020 gab er die Arbeit ab.
Zu vielen Künstlern pflegte Hans Schreier freundschaftliche Kontakte. Schweizer Künstler wie Karl Sauter, Samuel Buri oder auch Elisabeth Eberle kannte er aus seiner Studienzeit. Später kamen englische Künstler hinzu. Von Ian Crook kaufte er nicht nur Keramikgeschirr, sondern auch Bilder - eines direkt frisch von der Staffelei weg. Der Engländer Pete Kilkenny wohnt mittlerweile in Oberbayern, er malt nur Kühe. Auch einige seiner Werke finden sich in der Sammlung Schreiers, unter anderem eine Ölzeichnung auf einer Ausgabe des Corriere del Ticino. Von Joyce Kozloff konnte er auf der artBasel 10´79 eine Papier-Arbeit noch zu einem erschwinglichen Preis erwerben. Aus den USA brachte Hans Schreier Arbeiten des Kubaners Felix Gonzáles-Torres mit nach Deutschland; Monotypien von Ingrid Caras, Radierungen von Maria Warton, Folkart von Alyne Harrison und vieles mehr. Arbeiten von Wonkun Jun (Südkorea) sind ebenso dabei wie Arbeiten von Künstlern aus Osteuropa, Deutschland und Frankreich. Besondere Freundschaft verband ihn über viele Jahre bis zu seinem Tod mit Nikaolai Skryl und dessen Frau Galina aus St. Petersburg (beide leben heute in Berlin) sowie Pierre Cazal, einem französischen Künstler, der als einer von mehreren konkreten Künstler in der Sammlung vertreten ist. Die Ausstellung wird derzeit konzipiert und soll Anfang März eröffnen – wenn nicht analog, dann zumindest digital. Text: Claudia Freitag-Mair, Kulturamt Stadt Schrobenhausen, Bildrechte: Stadt Schrobenhausen

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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