Ein etwas andere Film für eine etwas andere Aktion
Samstagabend, Zeit zum Feiern. Hier und da mal ein Schluck Bier, ein Kurzer, lachen, tanzen, Spaß haben, laute Musik und schon ist es 5 Uhr in der Früh. Jetzt noch eine Stunde heimfahren. Die jungen Leute merken erst jetzt beim Verlassen der Disco, wie müde sie wirklich sind. Im Auto schlafen alle schnell ein. Bis auf den Fahrer, der darf nicht und hat Mühe, sich auf das Geschehen auf der Straße zu konzentrieren…
So geschieht es an fast jedem Wochenende auf Bayerns Straßen. Die oft tragischen Folgen werden den nicht unmittelbar Betroffenen nur sehr selten bewusst. Meist lesen sie davon am nächsten Tag in der Zeitung oder hören es in den Lokalnachrichten: „Wieder Disco-Unfall: Alkoholisierte Fahranfänger verursacht schweren Unfall; drei Verletze, eine Tote." Die Schlagzeile löst kurze Betroffenheit aus, dann geht das Leben weiter wie vorher. Nur wenige stellen sich die Frage: „Warum…“.
Fast jeder Vierte (23 Prozent) der bei Verkehrsunfällen verunglückten ist zwischen 18 und 25 Jahren jung. Die Verunfallten sind aber nicht irgendwelche Zahlen oder Statistiken. Es sind Freunde, Bekannte, Kameraden und Familienmitglieder.
Diese Unfälle zu vermeiden hat die inzwischen bayernweit verbreitete Aktion Discofieber auf die Fahnen geschrieben. Und das mit Erfolg.
Durch zahlreiche Aktionen im regionalen und überregionalen Bereich werden die Folgen von Verkehrsunfällen die oft durch Übermüdung, Alkohol und Übermut ausgelöst werden, auf drastische Art und Weise dem jungendlichen Publikum gezeigt.
Unterstützung in ihrer Arbeit erhält die Aktion Discofieber nun durch den Film „Warum…“.
Der rund 5-Minütige Streifen stellt beeindruckend einen Verkehrsunfall nach, zeigt die schrecklichen Folgen und wie es auch anders geht. Hoch emotional werden die Rettungsarbeit sowie die psychisch Belastung der freiwilligen Helfer von BRK, Polizei und Feuerwehr, die rund um die Uhr bereit stehen, dargestellt.
Der gesamte Film kommt ohne Worte aus.
Rund 1.000 unbezahlte Stunden steckten Johannes Bauer und Fabian Kress in dieses Projekt. Hoch erfreut sind die Beiden über das gezeigte Engagement aller Beteiligten. Mit Eingebunden waren Freunde und Bekannte von Bauer und Kress sowie die Feuerwehr Schrobenhausen, das BRK, die Polizei, die Notfallseelsorge, der ADAC, eine Discothek, und verschiedene Firmen.
Die Bauerstiftung stellte ein Budget in Höhe von 1.500 Euro als Unterstützung zur Verfügung.
„Der Film Übertrift alle meine Erwartungen“, so Kress.
So überreichte der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Verbraucherschutz, Werner Schnappauf , Johannes Bauer und Fabian Kress den dritten Preis beim bayerischen Gesundheits- und Präventionstag in Erlangen. Die regionale und überregionale Presse sowie das Fernsehen und das Radio berichteten bereits über das Projekt der Schrobenhausener.
Vereine, Betriebe, öffentliche Einrichtungen sowie Privatpersonen können den Film kostenlos bei der Aktion Disco-Fieber über die Landeszentrale für Gesundheit anfordern. Bestellen können Sie den Film unter der Telefonnummer 0 89 / 54 40 73-23 oder per Email mail@wirbrauchendichauchmorgen.de.
Bilder: Fabian Kress
Bürgerreporter:in:Dani Kuhn aus Nördlingen |
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