Wege am "Wosser-Wasser" im Vinschgau, Südtirol.

Bauernhof am Sonnenberg, Vinschgau.
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"Die heiligen Wasser behüte uns, Gott!"

In Südtirol und besonders im trockenen Vinschgau, entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte ein Bewässerungssystem, das bis in unsere Zeit funktioniert und teilweise noch genutzt wird. Kilometerlange Wasser-Waale in die Erde gegraben oder aus dem Felsen gehauen, durchziehen die trockenen Berghänge und bringen das kostbare, kristallklare Bergwasser zu den entlegendsten Wiesen und Obstgärten. Wasser war von jeher das kostbarste Gut.
Entlang dieser Waale, die inzwischen zu Zeugen einer uralten Kulturlandschaft geworden sind, findet der Urlaubsgast leicht begehbare Wege, die sogenannten Waalwege. Ein eigens gewählter Waaler, ging noch vor wenigen Jahren auf diesen Wegen täglich hin und her, um den Wasserlauf zu reinigen und zu kontrollieren und - was ganz wichtig war - das Wosser-Wasser gerecht den Bauern zuzuteilen.

Wasser ist Leben. Das war schon immer so.

Das Wasserrecht, also wer, wann und wo, Wasser entnehmen darf oder zugeteilt bekommt, war streng geregelt mittels Losverfahren und in Urkunden festgelegt. Die ältesten Urkunden dieser Art, verweisen auf das 12. Jahrhundert.

Die Schönheit dieser einmaligen Kulturlandschaft des Vinschgaus wurde leider viel zu spät erkannt und berücksichtigt. Viele Waale wurden inzwischen aufgelassen oder verrohrt. Derzeit versucht man zu retten, was noch zu retten ist. Die wenigen erhalten Waale sind inzwischen mit ihren Begleitwegen zum Liebreiz dieser einmaligen Landschaft geworden.

Meine Bilder zeigen abschnittsweise den Partschinser Waalweg an seinen schönsten Stellen.

Erläuterung: "Wosser-Wasser" ist mundartlich Wasser zum Be-wässern, Gießen, Spritzen, Tränken.

©Text u. Foto: Heidi K.

Bürgerreporter:in:

Heidi K. aus Schongau

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18 Kommentare

Bürgerreporter:in
Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld
am 14.05.2013 um 10:11

So liebt jeder sein Tirol, Heidi, beim Kommentator ist es eher Nord-Tirol.

Bürgerreporter:in
Heidi K. aus Schongau
am 14.05.2013 um 14:32

Dieses Tirol insgesamt, ist immer eine Reise wert. Meine Großmutter stammte aus "Hinterhornbach". Das ist ein winziges Bauernnest am Hochvogel. Wir waren mal vor Ort, um den Spuren meiner Großmutter nachzugehen, es war wunderschön und überall blühten die Enziane. -
Bernd, kennst du den Ort "Boden", Nähe Imst? Dazu die Höhensiedlung "Pfafflar" mit Häusern und Hütten aus dem 12. Jahrhundert? Diese Orte in Nordtirol/Lechtaler Alpen, sind mein Geheimtipp. Unbedingt mal hinfahren!
LG Heidi

Bürgerreporter:in
Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld
am 14.05.2013 um 20:38

Kenn ich nicht, Heidi, muss ich mir merken, meistens bin ich im Winter schon seit über 30 Jahren in den Ski-Regionen Außerfern (hier: Ehrwald und Lermoos) und Mieminger Plateau, auch Innsbruck kenne ich ganz gut.