Wenn's Mailüfterl waht! Wir wandern auf die "Romanshöhe".
Unsere diesjährige Wanderung auf dem "Altherrenweg" oberhalb von Ober- und Unterammergau, galt - wie schon im vorigen Jahr - den streng geschützten Frühlingsblühern, Enzian und Co. Wir waren damals zwei Wochen zu spät unterwegs. Die Enzianblüte war vorbei. Bis auf ein einziges Exemplar war nichts mehr zu finden.
In diesem Jahr hatten wir den richtigen Zeitpunkt gewählt. Sicherheitshalber rief ich im Berggasthof Romanshöhe bei der freundlichen Wirtin an, um mich nach der Enzianblüte zu erkundigen. Wir bekamen das erhoffte Startsignal und noch am selben Tag stiegen wir in die Wanderstiefel und fuhren los, Richtung Unterammergau. (B 23; 30,04 km, ab Schongau.)
Zuversichtlich starteten wir unsere Wanderung den Berg hinauf. Nach einem kurzem Marsch ab Parkplatz, hatten wir die erste Steigung bewältig. Wie erhofft und sehnlichst erwartet, begrüßten uns bereits in dieser Höhe in großer Anzahl tintenblaue Enziane, die sich mit den rosa - bis pinkfarbenen Mehlprimelchen vermischten. An den Wiesenrändern, kleinen Gräben und Böschungen wuchsen büschelweise buttergelbe Schlüsselblumen, die ich als Kind so gerne gepflückt hatte. Die Farben der Bergblumen waren mit "dickem Pinsel" aufgetragen. Sie leuchteten gegenseitig um die Wette.
Das war es doch, was wir sehen wollten! Dem Herrgott sei's gedankt, dass wir uns immer noch an derart kleinen und großen Wundern erfreuen dürfen. Den Landwirten sei's gedankt, dass sie diese kostbaren Bergwiesen so sorgfältig - Jahr für Jahr - pflegen. Da wäre ich die Letzte, die über Subventionen an die Landwirtschaft schimpft.
Nach einer langen Fotopause mit unzähligen Blumenfotos, ging es weiter Richtung "Romanshöhe". Dort oben im Gasthof, wollten wir unsere Blumenwanderung unterbrechen für eine Rast und Brotzeitpause. Bei ca.1000 m über nn ist man am Scheitelpunkt der Tour angelangt, wo man südseitig über die Hänge nach Oberammergau absteigen kann. Vorausgesetzt, man hat von vornherein eine Runde geplant. Wir aber wollten ja wieder zurück zum Parkplatz. Für mich und meinen Mann war es sehr beruhigend zu wissen, dass für diesen Tag keine weitere Steigung mehr zu erwarten war. Wir sind leider nicht mehr die Jüngsten!
Hier die genauere Wegbeschreibung:
Startpunkt: Unterammergau (836 m über nn) kostenpflichtiger Parkplatz am nordwestseitigen Dorfrand, oberhalb der Bundesstraße.
Ein anfangs geteerter Wirtschaftsweg schlängelt sich stetig aufwärts strebend durch herrliche Bergwiesen, mit Aussicht in alle Richtungen. Erst kurz vor dem Ziel wandert man auf einem schmäleren Schotterweg. Hier hat man dann die ständige Steigung überwunden, ist bei ca.1000m über nn angelangt und kann fast eben dahinschlendern. Wanderer, die es auf einen Gipfel zieht, die also höher aufsteigen wollen, zweigen an diesem Punkt linkerhand ab. Für sie beginnt hier ein Bergsteig, zu den allseits beliebten Ammergauer Bergen.
An den schönsten Stellen des Aufstiegs warten auf den Naturfreund hübsche Rastplätze, die alle eine herrliche Sicht ins Ammergebirge gestatten.
Hier noch ein Linkhinweis zu meinem Beitrag vom vorigen Jahr, mit Start in Oberammergau. Also der umgekehrte Anstieg zum Gasthof Romanshöhe. Dieser Weg ist sehr viel kürzer, führt durch lichten Bergwald mit einer Treppenanlage. Die Sicht ins Tal und in die Berge öffnet sich erst unmittelbar vor dem Gasthaus.
http://www.myheimat.de/oberammergau/natur/wie-ist-...
Text und Foto: Heidi K. Schongau 18.05.2013
Bürgerreporter:in:Heidi K. aus Schongau |
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