Altes Jahr
Altes Jahr
Ich werde Dich nicht verabschieden
mit Pauken und Trompeten,
mit sprühendem Böllerkrachen.
So viel Beifall verdienst Du nicht!
Du darfst gehen.
Ich nehme still Abschied
mit der Hoffnung,
dass Du keinen Bruder,
keine Schwester hast -
die mich wieder und wieder heimsuchen.
(c) H. Kjaer 1990
Das neue Jahr - so ist es Tradition - wird mit lautem Böllerkrachen verabschiedet. Früher glaubte man, dass man damit böse Geister vertreiben könnte. Es gibt Gegenden, wo man noch heute mit Peitschengeknall durch die Dorfstraßen läuft und ordentlich Radau macht.
Wenn sonst im Jahr bestimmte Lärmvorschriften gelten, an Sylvester ist alles anders. Freudig und laut wird das neue Jahr begrüßt. Dafür werden allein bei uns in Deutschland in diesem Jahr geschätzte 104 Millionen Euro in die Luft geschossen.
Über den Unsinn dieser Geldverschwendung wird viel diskutiert. Doch gebe ich zu bedenken, dass besonders alte und kranke Menschen leiden, wenn die Böller krachen. Auch Tiere lassen Unruhe erkennen, selbst bei den Hauskatzen kann man dies beobachten.
Zumindest wäre es eine Überlegung wert, ob wir unser Geld nicht sinnvoller einsetzen sollten. Schon der kleine Blick
über den Gartenzaun, könnte uns da weiterhelfen.
In einem Nachbardorf, hier in der Gegend, will man in diesem Jahr auf eine andere Art versuchen, den Jahreswechsel zu würdigen. In jedem Fenster, entlang der Dorfstraße, sollen Kerzen leuchten oder andere einfache Leuchtkörper. Wie schön kann das werden, wenn dann, wie früher, Laternen und Fackeln leuchten und die Menschen zu einem fröhlichen Miteinander auf die Straße locken ! Dann ein Blick voll innerer Dankbarkeit hinauf zum Sternenhimmel , dem Nachbarn die Hand geschüttelt, und reihum ein gemütliches " A recht guats nei's Johr" gewünscht. Wäre es so, nicht sehr viel schöner? Es wird noch genug andere Festivitäten im Jahr geben, wo man bei einem Feuerwerk seiner Lebensfreude Ausdruck verleihen kann.
Bürgerreporter:in:Heidi K. aus Schongau |
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