Urlaub im Schwarzwald
Urlaub im Jahr 2021 bedeutet für viele wie in 2020 Urlaub in Deutschland. Mir macht dies nichts aus. Ich fahre gerne mal in den Urlaub ins Ausland, ich liebe es aber auch innerhalb von Deutschland zu verreisen. Deutschland hat so viele schöne Regionen und es gibt noch so Vieles, was ich erkunden möchte. Über Monate konnte man nicht reisen. Diese Zeit überbrückte ich mit schönen Wanderungen und Ausflügen in der Umgebung. Um Schönes zu entdecken, muss man oft gar nicht weit fahren. Manchmal muss man einfach mal vor der eigenen Haustür schauen. Schon vor der Pandemie habe ich gerne Ausflüge in der Region gemacht, dennoch hat die Pandemie noch mehr dazu beigetragen noch mehr den Blick auf die nähere Umgebung zu werfen. Als sich allerdings abzeichnete, dass die Hotels wieder öffnen dürfen, planten mein Freund und ich schnell einen Urlaub für Juni im Schwarzwald. Bereits vor 3 Jahren und im letzten Jahr waren wir am Schluchsee im Schwarzwald. Da es uns dort so gut gefällt entschieden wir uns wieder dorthin zu fahren. Die letzten Male waren wir immer für ein paar Tage dort, dieses Mal planten wir eine ganze Woche ein. Im letzten Jahr nahmen wir eine Ferienwohnung, um möglichst Kontakten aus dem Weg zu gehen. Dieses Jahr entschieden wir uns wieder für ein Hotel, in dem wir vor 3 Jahren schon einmal waren. In der Ferienwohnung hatte es uns auch gut gefallen und wir haben auch kein Problem damit im Urlaub mal selbst zu kochen. Da uns das Hotel vor 3 Jahren so gut gefallen hat, wollten wir aber gerne einmal wieder dort übernachten. Und die Buchung hat sich mehr als gelohnt. Das Hotel liegt im Ort Schluchsee direkt im Ortskern beim Rathaus und hat somit eine ideale Lage. Ein professionelles und zuvorkommendes Team bereitete uns einen schönen Aufenthalt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen achteten sehr auf die Einhaltung der geltenden Coronaregeln, so dass wir uns sicher und wohl fühlten. Wenn man denkt, dass ein Urlaub im Schwarzwald eher etwas für Rentner ist, dann kann ich dem überhaupt nicht zustimmen. Für jung und alt, für Familien und Paare. Der Schwarzwald bietet sehr Abwechslungsreiches. Wir wählen für unseren Urlaub im Schwarzwald als Ziel gerne den Schluchsee. Der Schluchsee ist der größte See in Baden-Württemberg. Bekannter ist der in der Nähe liegende Titisee. Wir empfinden den Schluchsee aber als etwas ruhiger und nicht so touristisch, auch wenn es dort natürlich auch viele Hotels und Unterkünfte gibt. Generell läuft es dort aber für unseren Geschmack entspannter ab und man trifft auf normale und einfache Leute, die gerne am See abschalten oder die ein oder andere Wanderung planen. Die Woche im Schwarzwald war auch nicht zu lang, wir fanden für jeden Tag etwas zu unternehmen. Wie bei unseren vorherigen Reisen fuhren wir bei der Anreise schon frühzeitig von der Autobahn ab und fuhren vom Nordschwarzwald in den Südschwarzwald über Land. Wir machen gerne Station in Gengenbach bei einer Brennerei, die sich in idyllischer Lage zwischen Obstwiesen befindet, um uns dort mit Obstschnäpsen und Likören einzudecken. Danach ging es weiter in Richtung Triberg. Bei den vorherigen Reisen suchten wir bereits die Triberger Wasserfälle auf. Eine Tour zu diesen vom Ort aus ist sehr zu empfehlen. Wegen des großen Andrangs an diesem Tag ließen wir diese dieses Mal allerdings aus und wir machten etwas oberhalb des Ortes Rast und genossen die schöne Aussicht. Die Fahrt ging für uns wie sonst auch weiter durch Furtwangen und Neustadt-Titisee bis zum Schluchsee. Das Wetter spielte während unseres Urlaubs leider nicht immer mit. So mussten wir immer mal unsere Pläne umwerfen, da die Wettervorhersagen nicht immer so zutreffend waren. Ein angekündigtes Gewitter kam erst 3 Stunden später, so dass wir an diesem Tag eher Aktivitäten in der Nähe des Hotels einplanten, um schnell ins Hotel zu kommen. Ein anderer Tag wurde als Regentag vorausgesagt. Wir entschieden uns dennoch eine kleine Tour mit Regenjacke zum Riesenbühlturm oberhalb des Ortes Schluchsee zu machen. Als wir von dieser kleinen Tour zurückkamen, kam die Sonne raus und es blieb den ganzen Tag schön. Hätten wir dies vorher gewusst, hätten wir mit unserer Tour einfach später am Tag gestartet. An anderen Tagen zog eher abends Gewitter auf, wenn wir beim Essen waren oder wir sowieso bereits im Zimmer waren. Wir machten generell das Beste daraus. Vom Wetter sollte man sich nicht die Stimmung vermiesen lassen, irgendwas gibt es immer zu unternehmen. Wir planen auch die Reise nicht komplett durch, es sollte immer Platz für Spontanität sein. Der Schluchsee lädt dazu ein sich einfach mal auf einer Bank am See niederzulassen, die Umgebung auf sich wirken zu lassen und die Umgebung mit den anderen Menschen zu beobachten. Gerne machen wir einen Spaziergang zur Amalienruhe, einem kleinen Aussichtspunkt am See. Dort in der Nähe hatten wir uns bereits im letzten Jahr niedergelassen und die Menschen beim Stand-Up-Paddling beobachtet. Reizen würde mich das auch einmal, ich befürchte aber dabei keine gute Figur zu machen, wenn man vom Knien ins Stehen kommt. Als wir uns während unseres diesjährigen Urlaubs das erste Mal bei und in der Nähe der Amalienruhe befanden, beobachteten wir Leute, die das kühle Nass im Schluchsee beim Schwimmen und Planschen genossen. Ich beschloss die nächsten Tage auch ins kühle Nass zu steigen. Bei unseren bisherigen Urlauben am Schluchsee hatte ich mich bisher nicht gewagt ins Wasser zu gehen. Ein paar Tage später nutzte ich die Zeit nach einem Ausflug und vor dem Abendessen und wir gingen zur Badestelle. Badehose drunter gezogen, zum See gelaufen und dann ging es ins Wasser. Es war nicht das wärmste Wasser, aber ca. eine viertel Stunde hielt ich es im Wasser aus und genoss das kühle Nass. Während ich im Wasser war, kam eine ältere Frau ins Wasser, die sich darüber freute, dass noch jemand im Wasser war. Sie hatte wohl ihrem Mann versprochen nur ins Wasser zu gehen, wenn noch mindestens eine andere Person im Wasser ist. Bei einem netten Plausch und ein paar Schwimmrunden genossen wir den Moment. Nach diesem schönen Moment im Wasser zog sich der Himmel jedoch schnell wieder zu. So ging es schnell wieder in Richtung Hotel, da sich ein Gewitter ankündigte. Das Wetter konnte meine Laune aber nicht verderben, so erfüllend war diese Viertelstunde im Wasser gewesen. Sicher ist das Wasser an anderen Orten wärmer. Für einen Moment in der schönen Umgebung das kühle Nass zu genießen bereitete mir aber viel Freude und es konnte in dem Moment nicht Besseres geben. Der Schluchsee spielte während unseres Urlaubes noch öfter eine große Rolle, dafür war der See einfach zu nah. Eine Stunde mit einem E-Boot bei strahlendem Sonnenschein und wir bekamen die Umgebung aus einem anderem Blickwinkel zu sehen. In dieser Zeit auf dem Boot dachten wir, wieso wir dies bisher noch nicht am Schluchsee gemacht haben. Trotz dessen, dass wir zum 3. Mal am Schluchsee waren, erlebten und entdeckten wir in der Zeit vieles, was wir bisher noch nicht unternommen hatten. Und es gibt noch genügend für weitere Reisen. Wir beschlossen während unserer Reise, dass wir dorthin erneut kommen möchten. Selber Ort, selbes Hotel. Neben der bereits erwähnten Amalienruhe, von der aus man einen schönen Blick auf den See und den Ortskern des Ortes Schluchsee hat, gibt es noch weitere schöne Orte im Ort Schluchsee oder in der Nähe dessen. Wie bereits erwähnt liegt oberhalb des Ortes der Riesenbühlturm. Innerhalb von ca. einer halben Stunde ist man zu Fuß vom Ortskern beim Turm angelangt. Vom Turm aus, aber auch bereits am Fuße des Turmes hat man einen schönen Blick auf den Ort und den See. In diesem Jahr war der Turm leider gesperrt. Wir genossen dennoch den Moment auf dem Berg und ließen uns vom Regen die Stimmung nicht vermiesen. Weitere Orte, an denen ich im Ort Schluchsee gerne verweile sind der Kirchplatz mit der Kirche St. Nikolaus, der Park und ein Aussichtspunkt innerhalb des Orts mit einem kleinen Pavillon. In dem kleinen Pavillon unterhalb der Minigolfanlage hat man ebenfalls einen schönen Blick auf den See. Obwohl wir tagsüber viel zu Fuß unterwegs waren und einige Kilometer liefen, bekam ich nicht genug und unternahm abends immer kleine Spaziergänge allein und suchte meine Lieblingsplätze innerhalb des Ortes auf, ließ das Erlebte Revue passieren und genoss den Moment. Neben der Bootstour genossen wir an einem Nachmittag auch die Rundfahrt auf dem Ausflugsschiff, der 4 Stationen am See entlang ansteuert. In diesem Jahr schlug ich vor auch die Südseite des Sees zu erkunden, die wir bisher nicht kennengelernt haben. Diese Seite des Sees kann man weitestgehend nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Vom Ort Aha an der Nordwestseite des Sees unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Unterkrummenhof, einer netten Vesperstube für Wanderer, Radfahrer und Gäste, die mit dem Schiff ankommen. Trotz dessen, dass die Vesperstube nicht mit dem Auto erreichbar ist, war diese wegen den vielen aktiven Menschen gut besucht. Der Schluchsee lädt gerade zum Wandern oder Rad fahren ein. So ist eine komplette Umrundung des Sees möglich. An einem anderen Tag haben wir noch einmal einen kleinen Spaziergang an der Südseite unternommen und starteten an der Staumauer an der Südostseite des Sees. Allein am See gibt es so viele tolle Orte zum Entspannen sowie Möglichkeiten für Aktivitäten. Wir haben aber auch andere Orte in der Umgebung aufgesucht. Einen Tag sind wir mit dem Rothaus Express zur Staatsbrauerei Rothaus gefahren. Das Bier der Brauerei ist mir schon bekannt, da ich seit meiner Zeit bei der Bundeswehr gerne das “Tannenzäpfle” trinke. Daher wurde im Außenbereich des Gastrobereiches der Brauerei ein leckeres “Tannenzäpfle” getrunken. Vorher haben wir aber auch die Umgebung der Brauerei erkundet. In unmittelbarer Nähe findet man das “Hüsli”, welches durch die “Schwarzwaldklinik” berühmt wurde und den “Schlühüwanapark” mit seinen skurrilen Skulpturen. Beim Genuss des “Tannenzäpfles” kam mein Freund schließlich auf die Idee die Tage noch einmal zur Brauerei zu fahren, um an einer Brauereibesichtigung teilzunehmen. Dies setzten wir ein paar Tage später auch um. Wegen der aktuellen Situation fand diese zwar nur draußen statt und man konnte nur mal durch die Fenster in die Brauerei reinschauen, das machte die Brauereibesichtigung aber nicht weniger interessant, da ich als Fan des “Tannenzäpfles” viel Neues erfahren konnte. In der näheren Umgebung des Schluchsees ist auch der Feldberg. Komischerweise waren wir bei den bisherigen Reisen nie dort. Daher war dies bei unserer Reise ein Muss. Auf den Berg hoch ging es erst einmal bequem mit der Gondel. Oben am Feldberg wurde die tolle Aussicht genossen und ein Spaziergang gemacht. Den Feldbergturm steuerten wir allein schon an, um die Toiletten aufzusuchen. Ich wagte mich dann auch komplett den Turm hinauf und genoss von dort oben den Ausblick und warf einen kurzen Blick ins “Schinkenmuseum” in einem kleinen Raum im Turm. Runter vom Feldberg wagten wir uns dann aber zu Fuß. Gutes Schuhwerk hatten wir dabei. So konnten wir den teilweise steilen und holprigen Weg hinunter. Unten waren wir doch froh, wieder festen Asphalt unter den Füßen zu haben. Noch holpriger sollte es die Tage aber noch werden. Einen Tag machten wir uns auf den Weg nach Todtnau. Empfohlen wurde uns die Hasenhorn Rodelbahn. Hoch ging es mit einem Sessellift. Froh war ich dabei, dass wir nicht zu weit über dem Boden waren. Normal bin ich kein Fan von Sessellifts und bei einer entsprechenden Höhe kann es mir schnell anders werden. Oben angekommen wurden wir mit einer tollen Aussicht auf Todtnau und der Umgebung belohnt. Hinab ging es natürlich mit der Rodelbahn. Der Mitarbeiter der Rodelbahn verabschiedete uns mit den Worten “Wer bremst, verliert” nach unten. Sonst bei so etwas eher zögerlich, nahm ich ihn dann doch beim Wort. Mein Freund dachte das ein oder andere Mal, dass ich doch ziemlich dicht komme. Aber keine Angst. Wenn es zu schnell geht, wird man dann doch mal automatisch abgebremst und man kann nicht aus der Kurve fliegen. Aufgrund der Länge der Bahn war es auch nicht nur ein kurzes Vergnügen. Nach der Rodelbahn ging es dann erstmal ruhiger zur Sache und wir erkundeten den Ortskern von Todtnau mit der Kirche St. Johannes der Täufer. Holprig sollte es aber an dem Tag später noch werden. Nach der Erkundung des Ortskerns von Todtnau ging es Richtung Todtnauer Wasserfälle. Herausgesucht hatte ich einen Parkplatz etwas oberhalb der Wasserfälle. Von dort aus ging es zu Fuß zu den Wasserfällen. Das gute Schuhwerk machte sich schnell bezahlt. Der Weg zu den Wasserfällen ging im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein und man musste gut aufpassen, wohin man tritt. Am Abgrund befanden wir uns nicht, man musste aber dennoch aufpassen, dass man die richtigen Schritte wagt, um an steilen Ecken nicht meterweit nach unten zu rutschen. Schließlich kamen wir am oberen Teil des Wasserfalles heraus. Da ich davon natürlich noch nicht genug bekam, verdonnerte ich meinen Freund noch die Treppen hinabzugehen, um die Wasserfälle auch von unten zu sehen. Der Weg hinab hatte sich mehr als gelohnt. Wir setzten uns unterhalb des Wasserfalles und genossen die Atmosphäre. Unten merkten wir, dass es einen einfacheren Weg zu den Wasserfällen gegeben hätte, schließlich liefen uns Menschen mit dem Rollator über den Weg. Erst dachten wir, dass wir über diesen Weg zurück zum Auto kommen könnten. nach einer Weile merkten wir aber, dass wir über die Treppen und den holprigen Weg zum Auto zurück mussten. Mein Freund hätte mich am liebsten für die Kraxelei verflucht und das ein oder andere Fluchwort fiel auf dem Weg bergauf. Ich genoss dennoch die Umgebung und nach einem anstrengenden abenteuerlichen Marsch nach oben konnten wir später stolz auf uns sein. So viel frische Luft und so viel Bewegung kann einfach nur gut sein. Der Rest des Tages wurde dann auch eher ruhig angegangen. Einen kurzen Stop bei unserer Reise machten wir auch in St. Blasien. Bei unseren vorherigen Reisen besichtigten wir bereits den Dom in St. Blasien. Bei unserem Stop nahmen wir uns auch dieses Mal wieder die Zeit dafür, um erneut den Dom von innen zu betrachten und zu erkunden. Bei den letzten Reisen waren wir auch in und bei Menzenschwand unterwegs. Dieses Mal schafften wir es dort nicht hin, aber bei meinem Bericht möchte ich den Ort nicht auslassen, da ein Spaziergang oder eine Wanderung von Menzenschwand zu den Menzenchwander Wasserfällen sehr zu empfehlen ist. Allein bei einem kleinen Spaziergang vom Wanderparkplatz bei Menzenschwand zu den Wasserfällen kann man sehr gut abschalten. Die Natur rund um die Wege ist einfach nur idyllisch. Im diesjährigen Urlaub am Schluchsee genossen wir Bekanntes und Liebgewonnenes, aber erkundeten auch Vieles, was wir noch nicht gesehen hatten. Die Woche war genau richtig, nicht zu kurz und nicht zu lang und es gab jeden Tag etwas zu erleben. Als große Fans des Europaparks ging es nach der Woche für uns noch für ein paar Tage dorthin. Unser Sommerurlaub 2021 hätte somit für uns nicht besser aussehen können. Die Region wird uns auf jeden Fall wieder sehen.
Bürgerreporter:in:Martin Fackiner aus Frankfurt am Main |
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