Frauen denken anders

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100 Jahre Frauenwahlrecht: Muntere Diskussionsrunde bei der AsF

Einen Diskussionsabend zum Thema "100 Jahre Frauenwahlrecht" organisierte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Aichach. Zahlreiche Besucher, darunter auch einige Männer kamen in den evangelischen Gemeindesaal und sprachen über ihre Meinung zu wenige Frauen in der Politik.
Gekonnt und charmant moderierte AsF-Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka diesen Abend. Die Basis der Diskussion diente der Film "Die göttliche Ordnung". Er entführte für 90 Minuten in ein beschauliches Schweizer Dorf Anfang der 70er Jahre. Die junge Nora, Hausfrau, Ehefrau und Mutter von zwei Söhnen, bringt ein ganzes Dorf aus den Fugen als sie beginnt sich für das Frauenwahlrecht einzusetzen, sich gegen die Ignoranz der männlichen Herrschaft zu wehren. Sie bekam schnell zu spüren dass nicht nur die Männer umgestimmt sondern auch Frauen selbst überzeugt werden mussten. Damals herrschte noch die Meinung dass "Gleichmacherei" der Geschlechter eine Sünde sei, Frauen in der Politik schlichtweg gegen die göttliche Ördnung verstoßen würden.

Für die Jüngeren ist nicht nur das Wahlrecht sondern auch die Gleichberechtigung heute eine Selbstverständlichkeit, keiner denkt mehr daran dass die Frauen vor 150 Jahren erst von ihren Vätern und später von ihren Ehemännern sozial abhängig waren. Von Hammerstein, preußischer Innenminister erklärte 1902, dass die leichte Erregbarkeit von Frauen das Volk zu sehr irritieren würde. Es sei die natürliche Bestimmung der Frau im Hause zu sein. Weiterhin sagte man den Frauen eine verminderte Intelligenz nach weshalb sie in der Politik nichts zu suchen hätten. 1919 durften die Frauen zum ersten Mal wählen und 82% Frauen nutzten das. 

Therese Isele ist der Meinung dass das Umfeld, da wo man lebt, auch den Menschen mit prägt. Für sie ist es eine Herausforderung in der Politik zu arbeiten, was sie seit 22 Jahren als Gemeinderätin in Hollenbach tut. Ihre Überzeugung: Entscheidung fallen unter Mitwirkung von Frauen ganz anders aus "weil sie anders denken".

Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr bemängelte dass zuletzt 31% Frauen im Maximilianeum  Frauen waren, ihr Anteil nun aber auf 26% gesunken sei. Weiterhin stellt sie klar dass es die alten Frauen seien die heute in Armut leben. Frauen sind bis ins hohe Alter darauf angewiesen entweder einen Mann an ihrer Seite zu haben oder sie müssen Sozialhilfe beantragen.

Ende 20 Anfang 30 sei man als Frau für jeden Chef ein Risikofaktor, betonte Sandra Lederer wegen der Familienplanung, was natürlich die Suche nach einem neuen Job erschwert. Sandra Lederer mit Blick auf die Familienplanung. Frauen werden aus der Sicht der SPD-Kreisvorsitzenden bei der Suche nach einem Job  nach wie vor benachteiligt.
Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann sieht das nicht so, er stellt sein Verwaltungspersonal nach Qualifikation ein und nicht danach "ob oder wann jemand schwanger werden könnte". Seiner Meinung nach sei die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie für viele Frauen der Grund nicht in die Politik zu gehen.
Ohne häusliches Netzwerk, wie Omas, Opas sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit funktioniert das Ganze nicht, weiß Beate Oswald, Frauenbeauftragte im Landratsamt. 

Fotos: Claudia Neumüller

Bürgerreporter:in:

Claudia Neumüller aus Kulmbach

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