Voller Hof am ET-ZWEIRADMUSEUM
Egon und Tobias Tantius haben gerufen und sie kamen am 6. August: Mehr als 350 Besucher und ca. 50 Zweirad-Oldtimer fanden sich im Laufe des Tages im ET-Zweiradmuseum zum Tag der offenen Tür ein. Die am weitesten angereisten Fans kamen aus dem nördlichen Schleswig-Holstein.
„Der Hof war zeitweise komplett voll. Wir hatten nicht nur die alten Hasen auf dem Hof, sondern diesmal auch viele junge Fahrer, die das Hobby für sich entdeckt haben“, sagt Egon Tantius. Sein Sohn Tobias ergänzt: „Wir erfahren einen Generationswechsel.“ Und nicht nur das. Als ganz besonderes Ereignis, bekamen die beiden Museumsmacher ein Fahrzeug übergeben. Mit etwas belegter Stimme übergab Hans Gothe aus Wendschott seine Victoria Vicky-Luxus. Er trennte sich als Altergründen nach fast sechs Jahrzehnten von seinem geliebten Moped, an dem er unglaublich viele Modifikationen selbst vorgenommen hat. „Als gelernter Werkzeugmacher war das Umbauen nicht so das Problem.“ Ein Beispiel: Statt vier Stoßdämpfer, hat es acht! Jetzt erhält die Maschine einen Ehrenplatz in der Sammlung.
Während Egon Tantius im Lager die unterschiedlichsten Ersatzteilwünsche zu erfüllen versuchte, begrüßte Sohn Tobias nahezu jeden Gast der mit seinem Zweirad anrollte. Viele brachten nicht nur ihre Fahrzeuge mit, sondern auch eine kleine Geschichte dazu. „Ich erhielt Bilder und auch so manchen Text.“ Fünf Stunden hörte er zu und notierte unglaubliche Erlebnisse. „Ich bin seit Monaten für unser Museum zum Geschichtenjäger geworden. Heute kommen die Geschichten zu mir. Es ist eine spannenden und wichtige Aufgabe.“ Tatsächlich ergeben sich aus den Gesprächen Folgetermine. „Die Menschen wollen sich mitteilen, etwas von ihnen soll bleiben. Dafür sind wir da!“ Hier wird der Generationenwechsel noch deutlicher, denn nicht nur die Erinnerungen sollen bewahrt werden, sondern auch die Fahrzeuge. „Wir haben heute noch mehr Fahrzeuge für unsere Sammlung bekommen. Die Spender entschieden sich ganz bewusst dagegen, ihre Oldtimer nur des Geldes wegen an Dritte zu verkaufen. Sie wollen ihre Fahrzeuge in gute Hände wissen, an einem Ort, den sie kennen und schätzen. In ihren Augen ist unser Museum dieser Ort und wir fühlen uns geehrte, diese Andenken für die Nachwelt zu bewahren“, erklärt Tantius. „Schon heute kommen Enkel von Spendern, und bestaunen Opas altes Moped!“
Wie gewohnt, wurden die Besucher wieder mit hausgemachten Kuchen, handgebrühten Kaffee und heißen Bockwürsten verwöhnt. Silas Tantius (14) managte alleine den Ausschank. „Das war echt super!“, freute er sich. „Noch besser sind die vielen Mopeds!“ Bald darf er mit seiner Mofa fahren und freut sich schon: „Nächstes Jahr bin ich mit meiner Zündapp hier.“
Neben den beliebten Kreidler Florett, NSU Quickly und Zündapp Mokicks, kamen auch selten Modelle von Miele, Goebel, Rixe oder Heinkel. Auch Motorräder von Norton, Panther, Maico, sowie Triumpf und diverse Simonmodelle erschienen. Zum Beispiel gleich zwei Duos, die Doppelsitzer für Behinderte. Sogar ein Dieselmotorrad von Centaurus und einige alte Fahrräder reihten sich auf den Hof ein. Die großen BMW-Gespanne und PKW-Oldtimer, wie BMW V8 oder Opel Rekord, blieben aus Platzgründen an der Straße.
Für nächstes Jahr ist wieder ein Tag der offenen Tür geplant. Egon Tantius dazu: „Aufgrund des großen Ansturmes auf unser Lager, werden wir dann die Teilesuche von diesen Tag entkoppeln und ein Woche darauf einen weiteren Termin festlegen. Den Teile-Tag!“
Wer seinen Oldtimer gerne einmal bei Tobias Tantius vorstellen möchte, ist eingeladen ihn einfach anzurufen. Er freut sich auf Ihre Geschichte: Kontakt über 05835-96 77 76
Bürgerreporter:in:Tobias Tantius aus Hannover-Mitte |
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