Rauhautfledermaus in Todesfalle Regentonne gefangen
Sarstedt, Altes Dorf. Um seine Blumen mit frischen Wasser zu versorgen, tauchte ein betagter Naturfreund seine Gießkanne in die Regentonne. Doch sah er etwas merkwürdiges auf dem Wasser treiben. Auf den zweiten Blick erkannte er eine Fledermaus, die schon recht entkräftet um ihr Leben ruderte. Sofort wurde der kleine Flieger aus dem kalten Naß gerettet und ins warme Haus gebracht. Dieses kleine Ding braucht jetzt Hilfe. Doch wer kann helfen? Sein Sohn und die Großtochter stöbernten sofort im Internet und fanden den entscheidenen Hinweis auf der Homepage des NABU Hildesheim. Die Naturschützer haben die Telefonnummer ihres Fledermausbetreuer Karsten Passior veröffentlicht. Flugs wurde das Fledertier zu Passior gebracht und dort einige Tage aufgepäppelt.
Zunächst erschien sie recht schwach. Doch nach zwei Tagen ging es der 6 g schweren Fledermausmutter wieder deutlich besser. Am folgenden Wochenende wurde sie abends im Beisein der ganzen Familie wieder freigelassen. Erst versteckte sie sich zwischen einem Bretterstapel und bald darauf flog sie wieder zu der Garage ab, umrundete sie einmal und entschwand flugs in der einbrechenden Dämmerung.
Mit dem Ultraschalldetektor konnten wir im Garten mehr Fledermäuse hören, als sehen. Denn die Fledermäuse flogen niedriger 2 m und waren so kaum gegen den Himmel zu sehen.
Rauhautfledermäuse sind die Langstreckenzugvögel unter den europäischen Fledermäusen. Obwohl sie nur Zwergfledermausgroß sind fliegen sie vom Sommer- zum Winterlebensraum durchaus 2000 km weite Strecken.
Wie die Rauhautfledermausdame in die Regentonne geraten ist, läßt sich sich nicht nachvollziehen. Die Regentonne steht an einer Garage, dessen Blechattika und Dachrinne durchaus Fledermausverstecke sein könnten. Vielleicht waren auch die Mücken der Regentonne so verlockend, dass ein mißglücktes Flugmanöver zu Absturz führte.
Um den in Regentonnen verunglückten Tieren die Rettung zu ermöglichen, reicht oft schon aus einen Stock mit grober Rinde immer in der Tonne zu belassen, damit die in Not geratenen daran aus dem Wasser klettern können, siehe Foto.
Einen ähnlichen Fall hatte ich vor ca. 15 Jahren in Wennigser Mark bei Wennigsen am Deister.
Bürgerreporter:in:Karsten Passior aus Nordstemmen |
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