Tunesien-Chance oder die nächste Katastrophe?
Ben Ali hat das Land in eine Art Mafiaregelung im Laufe seiner "Amtszeit" aufgebaut.
Am Anfang war die Bevölkerung dankbar, wo doch vor ca. 30 Jahren ein beträchtlicher Grossteil dieser Menschen in Erdlöchern lebte neben den wenigen Strassen, auf denen vorzugsweise Kutschen mit den wenigen Touristen entlangfuhren, hinter denen Kinder bettelnd hinterher liefen.
Der Tourismus weitete sich aus, anfängliche Hochburgen wichen einer mit der Natur einigermassen im Einklang stehenden Bauweise .
Im Hotel von 3- 5 Sterne prangte Ben Ali von der Wand, ein merkwürdiges Gefühl.
Andere Länder, andere Sitten,...auf Anfrage ausweichende Antworten.
Bei Reitausflügen ritt man über kleingeschnittene Kabelberge an schönen Neubauten deren leere Fenster einem entgegenklafften vorbei, Hunde die einen flohbefallen begleiteten und ein Mann der Flüche hinterher rief, weil eine Katze aufgeschreckt wurde.
Am Strand entlangfallopiert sich unter den Angelrutenschnüren duckend , bei einer Rast Pfefferminztee gereicht , schaut man auf das Meer und drückt Mohammed(wie jeder 2. heisst), ist so, sorry)) und man fühlt sich frei.
Dass es nicht so ist, wird einem zwischendurch entgegengeflüstert.
Aber nicht der Unmut gegen den Diktator wurde einem berichtet, sondern der Unmut gegen die Touristen:
Sie konnten sich am Strand aalen in unzüchtiger "Kleidung"(keine Ahnung, warum es ein Problem ist, sich einfach oben mit zu sonnen, manche verstehen es wohl nicht),
5 Sterne Hotels stehen neben kleinen Grundstücken, die mit Pferd und Wagen beackert werden.
Noch in der Abendbar verabschiedet man den Menschen, der am nächsten Morgen mit verquollenen Augen dein Frühstück serviert...
Schade.
Ein Volk wurde ausgebeutet, mal wieder.Und schade, wieder sind die Extremen schnell bei der Sache.
Denn schon laufen bei youtube Ansagen, dass das "zionistische" Volk Schuld an der Miesere ist und Israel bald Iran angreifen wird.Aus dem Zusammenhang gegriffen wird versucht, den Extremismus auch nach Nordafrika zu lenken.
Ben Ali hat sich verpieselt, hoffen wir dass die Opposition die Lage in den Griff bekommt und dieses Land eine Chance hat.Es würde mir leid tun, wenn nicht, denn bisher durften geschminkte Schwule Lokale betreiben, und Jugendliche ohne Bart und Schleier ihr Leben leben.
Wenn es der Wunsch von diesen Jugendlichen ist, entsprechend ihrer Ausbildung Chancen zu haben, so hoffe ich alles alles Gute!
Hoffentlich gerät dieses Land, welches ich lieb gewonnen habe nicht unter die nächste Diktatur!!!
Ps. Tunesien hat sich im Kultur-, Tierschutz sehr bemüht.
Ich bin traurig, dass extreme Organisationen versuchen, auch dieses Land zu zerstören!
Bürgerreporter:in:Natalie Parello aus Sarstedt |
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