HCS „Ausgezeichnet“ in Innsbruck
Der Harmonika Club Sarstedt (HCS) konnte einmal mehr international punkten. Bei den Wertungsspielen des „10. International World Music Festival 2010“ im österreichischen Innsbruck, erreichten die Musiker des Hauptorchesters am vergangenen Wochenende die zweitbeste Note „Ausgezeichnet“. Mit 38,3 Punkten verfehlten sie dabei nur knapp die Höchstnote „Hervorragend“ (ab 41 Punkten), die das Akkordeonorchester noch beim letzten Mal in seinem Vereinsjubiläumsjahr 2007 erzielte. „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein“ bedankte sich Orchesterleiter Olaf Ahrens bei seinen Mitspielern, die er zuvor monatelang intensiv auf diesen Wettbewerb vorbereitet hatte. War in seinen Gesichtszügen anfangs noch ein Anflug von Enttäuschung zu erkennen, da er mit dem Ziel Bestnote nach Innsbruck gefahren ist, löste sich die Stimmung auf der Rückfahrt sichtlich. Immerhin konnte der HCS mit dem 14. Platz von 34 Orchestern in seiner Klasse Oberstufe I als bestes teilnehmendes Orchester aus Niedersachsen abschneiden. Lediglich in der parallelen Klasse, Oberstufe A, erzielte das Akkordeonorchester Vechta mit einem 3. Platz unter 33 Orchestern und der Note „Hervorragend“ ein noch besseres Ergebnis für Niedersachsen.
Mehr als 10.000 Teilnehmer aus 20 Nationen reisten am Himmelfahrtstag in die Tiroler Landeshauptstadt, um sich in verschiedenen musikalischen Wettbewerben zu messen, Musik zu hören, zu spielen und gemeinsam zu feiern. Der HCS vertrat dabei bereits zum 5. Male die Sarstedter Farben auf diesem internationalen Parkett. Der Verein bestritt sein Wertungsspiel mit dem 4-sätzigen Stück „Transsylvania“ des Bielefelder Komponisten, Helmut Quakernack, gleich am Freitagvormittag im Congresszentrum Innsbruck, so dass die Sarstedter anschließend genügend Zeit fanden, anderen Orchestern, Ensembles und Musikern zuzuhören. Zum Rahmenprogramm des HCS gehörte am Samstag ein Ausflug in einem historischen dampflokbetriebenen Zug durch das wolkenverhangene Zillertal, den das Vorstandsmitglied Andre Gröll, wie auch die gesamte Reise, hervorragend vorbereitet hatte. An dessen Ende besichtigten die Mitfahrer eine Erlebnissennerei, in der sie nicht nur allerlei Wissenswertes über die Herstellung von Heumilch, Butter und Käse erfuhren, sondern die zahlreichen Produkte anschließend auch verkosten konnten. Am Samstagabend fand nach den Wertungsspielen der traditionelle Abend der Nationen statt. Bei dieser Veranstaltung gaben zahlreiche professionelle Gruppen und Orchester in den unterschiedlichen Sälen des Congresszentrums Konzerte. Die ausgelassene, fröhliche und friedliche Stimmung erinnerte dabei an eine Mini-Fußball-WM. Viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, die die Musik verbindet, feierten gemeinsam, und es gab zahlreiche Gelegenheiten, alte Freundschaften aufleben zu lassen oder neue zu knüpfen. Die Stimmung erreichte am darauffolgenden Sonntagvormittag bei der Siegerehrung in der riesigen Olympiahalle ihren Höhepunkt. Begleitet vom Hohnerklangorchester unter der Leitung von Hans-Günther Kölz, schwenkten die mehreren Tausend Teilnehmer auf den voll besetzten Rängen ihre Vereins- oder Landesfahnen und ließen La Ola-Wellen durch die Halle schweben. Auch die Spannung erreichte zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt in der Erwartung der eigenen Platzierung. Für große Heiterkeit sorgten bei den Sarstedtern dabei T-Shirts eines süddeutschen Orchesters, auf denen der Schriftzug „Daheim? – hats immer geklappt!“ zu lesen war. Auf der langen Rückfahrt nach Sarstedt wurden bereits erste Pläne für den nächsten Wettbewerb in 3 Jahren geschmiedet. „Vielleicht klappt es dann auch wieder mit einem ‚Hervorragend’“ stimmte Ahrens seine Spieler auf das nächste Ziel ein.