Herbizid-Gebinde illegal entsorgt
Offensichtlich schon vor einigen Tagen wurden zwei 20l-Kanister der Herbizide Reglone und Boxer, beide hergestellt und vertrieben von der Firma Syngenta Agro aus Maintal, in einem Graben südwestlich von Heisede nahe der Marienburger Straße illegal entsorgt. Beide Mittel sind laut Herstellerangaben sehr giftig für Wasserorganismen, und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Reglone ist zudem sehr giftig beim Einatmen und birgt die Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Verschlucken.
Herbizide sind chemische Substanzen, die in der Landwirtschaft Unkräuter oder unerwünschte Konkurrenzpflanzen abtöten sollen, Unkrautbekämpfungsmittel also. Über die Anwendung solcher Mittel kann man geteilter Meinung sein. Jedenfalls hat der großflächige und dauerhafte Einsatz von Herbiziden Auswirkungen auf das Pflanzenartenspektrum der Agrarlandschaften was wiederum Folgewirkungen, zum Beispiel auf die Nahrungsketten der Tierwelt nach sich ziehen kann. Reglone und Boxer sind Mittel für den Ackerbau. Bei Reglone handelt es sich um ein „Abbrennmittel für die Krautvernichtung im Kartoffelbau und zum Abbrennen von Unkräutern in Obst, Reben, Zierpflanzen und auf Nichtkulturland“, Boxer ist ein Herbizid für Wintergetreide und Kartoffeln.
Da es sich um Gifte handelt, müssen diese Mittel nicht nur vorschriftsmäßig angewendet werden. Restmengen und Verpackungen, auch wenn diese vollständig entleert wurden, sind ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Hersteller vermerken dies in ihren produktbezogenen Sicherheitsdatenblättern, entsprechende Hinweise sind aber auch auf den Verpackungsgebinden unübersehbar angebracht.
Man sollte erwarten können, dass Gifte dieser Art nur in die Hände von Profis kommen und von diesen auch verantwortungsbewusst eingesetzt und entsorgt werden. Zumal gerade in der Landwirtschaft das Interesse an einem sorgsamen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen von erheblichem geschäftlichen Interesse sein müsste. Dies scheint jedoch nicht immer der Fall zu sein.
Bürgerreporter:in:Uwe Mäurer aus Laatzen |
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