Verbraucher Service: Biogasangebot wächst langsam
"Grüne" Energie aus der Steckdose ist für viele Verbraucher inzwischen
selbstverständlich. Oftmals sind die Preise der Ökostromanbieter sogar
günstiger als die Tarife des jeweiligen Grundversorgers. Auch der Markt für
Biogas ist in Bewegung.
en-wid München - "Grüne" Energie aus der Steckdose ist für viele
Verbraucher inzwischen selbstverständlich. Oftmals sind die Preise der
Ökostromanbieter sogar günstiger als die Tarife des jeweiligen
Grundversorgers. Nun kommt auch der Markt für Biogas zum Heizen in Bewegung:
Seit April 2010 können Kunden bundesweit Energie ordern, die zu 100 Prozent
aus Biogas besteht. Jedoch zeigt eine Umfrage des Verbraucher- und
Finanzportals FinanceScout24 bei preisgünstigen Anbietern von Erdgas, dass
nicht alle Versorger Biogas offerieren. Oftmals garantieren sie auch nur
einen Bio-Anteil von fünf bis maximal 20 Prozent. Dennoch steht fest, dass
sich auf dem Markt für "grünes" Gas etwas tut: "Es gibt inzwischen 'grünes'
Gas oder zumindest Mix-Angebote, die günstiger zu haben sind als
herkömmliche Energie. Schon der Nachhaltigkeit zuliebe sollten Verbraucher
etwas Zeit investieren und diese Option prüfen", sagt Dr. Errit
Schlossberger von dem Verbraucherportal.
Vorreiter ist die Düsseldorfer Naturstrom AG. Allerdings ist ihr zu 100
Prozent aus Biogas bestehendes Produkt mit 12,95 Cent pro Kilowattstunde im
Schnitt noch rund doppelt so teuer wie herkömmliches Erdgas. Der Hauptgrund
dafür ist, dass es in ganz Deutschland nur 35 Anlagen gibt, die "grünes" Gas
direkt in die Netze einspeisen. Der Großteil der etwa 4 500 Biogasanlagen
erzeugt Ökostrom, weil das für die Betreiber finanziell attraktiver ist.
Zudem erfüllen von den 35 Anlagen nur vier die strengen Öko-Anforderungen
der Naturstrom AG: keine Gülle aus Massentierhaltung und keine Biomasse aus
Gentechnik-Pflanzen.
Wechselwillige Kunden sollten deshalb darauf achten, was der ausgewählte
Versorger unter Biogas versteht. Die Produkte heißen einmal Biogas, dann
wieder Bioerd-, Natur- oder auch Ökogas. "Naturgas" beispielsweise besteht
aus gewöhnlichem Erdgas, das bei der Verbrennung klimaschädliches
Kohlendioxid freisetzt. "Die Bundesregierung müsste hier verbindliche Labels
einführen oder sich in Brüssel für eine EU-weite Regelung einsetzen",
wünscht sich Schlossberger. Schließlich habe sich Berlin zum Ziel gesetzt,
bis 2030 zehn Prozent des Erdgases durch Biogas zu ersetzen. Derzeit seien
es gerade einmal zwei Prozent. en-wid/niza
myheimat-Team:Anna Schmidt aus Sachsenkam |
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