70 Jahre Freilichtmuseum am Kiekeberg
Eine Zeitreise durch Alltagskultur und Sammlungsarbeit
Von Schulranzen bis Haus: Das Freilichtmuseum am Kiekeberg zeigt, wie Alltagsgegenstände zu Exponaten werden - Neue Sonderausstellung gibt Einblicke hinter die Kulissen!
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg ist seit 70 Jahren eine anerkannte Wissenschafts- und Forschungseinrichtung sowie ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen aus der Region und Urlauber. Im Gegensatz zu einem kunst- oder naturhistorischen Museum sammelt es Alltagsgegenstände aus der Zeit von 1600 bis heute.
Zum Jubiläumsjahr gewährt das Museum interessierten Besuchern in der neuen Sonderausstellung "Dinge - Objekte - Exponate: Vom Schattendasein ins Rampenlicht" einen Blick hinter die Kulissen und beantwortet Fragen zur Arbeit des Museums. Die Ausstellung zeigt an sieben Stationen, wie ein Alltagsgegenstand ins Museum wandert und dort zum Exponat wird. Besonders ist, dass Menschen aus der Region ihre Geschichten zum Freilichtmuseum am Kiekeberg anhand von 70 persönlich ausgewählten Objekten erzählen. Historiker und Zeitzeugen halten Vorträge über die Entwicklung von Freilichtmuseen und Kuratorin Julia Rausch führt durch die Sonderausstellung. Eine neue digitale Rallye per App bietet zusätzliche Einblicke in die Sammlungsarbeit hinter den Kulissen. Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 11 Euro, Personen unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Das Freilichtmuseum am Kiekeberg sammelt Objekte von Schulranzen bis hin zum Haus, um ländliche Alltagskultur zu bewahren. Die Stiftungsratsvorsitzende Sybille Kahnenbley stellt ihre Lieblingsausstellung vor: eine rot-goldene Kaffeedose aus Blech, die sie aus einer früheren Ausstellung kennt. Sie findet es bemerkenswert, wie Exponate, die mit eigenen Erlebnissen verbunden sind, im Gedächtnis haften bleiben. Etwa 100 Gäste kamen zur feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung, darunter auch Falko Mohrs, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. Er lobte die Einbindung und Beteiligung der Menschen als Erfolgsrezept des Freilichtmuseums am Kiekeberg, das sich zu einem der erfolgreichsten Museen in Niedersachsen entwickelt hat. Das Museum erfüllt seinen kulturellen Bildungsauftrag auf vorbildliche Weise und festigt sein Profil als wichtiger außerschulischer Lernort, so Mohrs.
Das Freilichtmuseum Kiekeberg begann als einzelner Honigspeicher in Riepshof bei Otter im Jahr 1688 und wurde 1953 an seinen jetzigen Standort gebracht. Heute besteht das Museum aus 40 historischen Gebäuden und Gärten, deren Bauzeit bis in die 1970er Jahre zurückreicht. Zum 70. Jubiläum des Museums erinnert Direktor Stefan Zimmermann an die Gründer und Gestalter des Museums, darunter Professor Willi Wegewitz, Professor Claus Ahrens und Professor Rolf Wiese.
Die Sonderausstellung gibt Besuchern einen Einblick in die Sammlungsarbeit des Museums und zeigt, welche Herausforderungen es als "Museum zum Anfassen" zu bewältigen hat. Die Ausstellung fragt auch die Besucher, welche Dinge sie heute für die Zukunft sammeln und bewahren würden. Das Museum hat für die Ausstellung erstmals ein neues modulares und wiederverwendbares Ausstellungssystem eingesetzt, das zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt. Für Besucher gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm, einschließlich Führungen, Vorträge, Zeitzeugengespräche und neuen digitalen Angeboten, wie der App "Actionbound", die es den Besuchern ermöglicht, die Sammlungsarbeit des Museums zu erkunden.
Einen kleinen Vorgeschmack auf die Ausstellung liefert das Video 'Sammlung und Ausstellung" bei YouTube.
Bürgerreporter:in:Bernd Wenske aus Buchholz in der Nordheide | |
Webseite von Bernd Wenske |
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