61 Offener Brief an das Institut für Historische Landesforschung
Heimatbund Niedersachsen e.V.
www.heimatbund-ronnenberg.de
Institut für Historische Landesforschung
Universität Göttingen
Ersterwähnung Ronnenbergs 968 als Runibergun, meine Mails vom 17.2.2009, 18.2.2009, 14:10 und 17:41, 26.5.2010 und 13.5.2011!
Sehr geehrter Herr Ohainski,
„Die Verfasser und das Institut für Historische Landesforschung der Universität Göttingen sind für Mitteilung von Verbesserungsvorschlägen dankbar“. Diese Einladung entstammt Ihrem Buch „Niedersächsische Orte bis zum Ende des ersten Jahrtausends“, Seite 18. Sollte sie ernst gemeint sein, hätte es allerdings im Laufe von zweieinhalb Jahren möglich sein müssen, meine Eingabe zu bearbeiten.
Ich habe nicht die Absicht, meine umfangreichen Informationen zur Sache (fünf Mails mit Anlagen) noch weiter zu vertiefen, es sei denn, es ergeben sich bei der Durchsicht noch offene Fragen.
Vielmehr fasse ich nochmals zusammen:
* Ronnenberg ist erstmals schriftlich belegt im Jahr 968 durch den Chronisten Widukind von Corvey als Runibergun.
* Der Bezug auf den Schlachtort selbigen Namens im Jahre 530 bleibt wegen des 400 Jahre zurückliegenden Ereignisses eine Hypothese, bis die Begebenheit möglicherweise von Archäologen interdisziplinär geklärt wird.
* Ich empfehle allerdings, die eindeutigen Zuweisungen dieses Ereignisses zur Unstrut
(s. Die Ortsnamen des Landkreises Hannover pp, Seite 384) angesichts der Negativschlagzeilen über Namensfälschungen im Zusammenhang mit Runibergun und archäologischer Misserfolge in der Unstrutregion zu korrigieren bzw. die Lokalität dieses
Kampfes vorurteilslos zu kommentieren. Immerhin erwähnt auch der Zeitzeuge Gregor von Tours ausdrücklich mehrere Schlachten und verlegt das erste Schlachtfeld nicht an die Unstrut, denn er schreibt: (Zitat gekürzt) „Als aber die Thüringer sahen, dass sie großen Verlust erlitten hatten, wandten sie den Rücken und kamen bis zum Fluss Unstrut. Dort erlitten sie die zweite Niederlage.“ Auch Widukind trägt zur Lokalisierung der ersten Schlacht außer Runibergun noch diese Passage bei: „Als sich die Merowinger den Grenzen der Thüringer näherten, stießen sie an einem Platz namens Runibergun auf die Thüringer. Er denkt also an ein Runibergun vor der Grenze der Thüringer und nicht an der Unstrut. Unschwer dürfte in diesem Punkt eine volle Übereinstimmung der beiden Autoren bestehen, was nach den Regeln der Quellenselektion lt. Howell/Prevenier allein schon für eine Lokalisierung Runiberguns im Calenberger Land spricht.
Nach der zeitraubenden und bisher unbefriedigenden Korrespondenz halte ich nolens volens es für nötig, die Öffentlichkeit über meine Website zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Fr. Seemann
Vorsitzender des Heimatbundes Ronnenberg
Bürgerreporter:in:Karl-Fr. Seemann aus Ronnenberg |
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