„Dahergelaufener“ Pfarrer wird Bischof... oder: der lange Weg zur Bischofsweihe.

Pfarrer Ulrich Boom: angekommen im Würzburger Dom bei seiner Weihe am Sonntag, nachdem er in den beiden Tagen zuvor die 60 km von seiner bisherigen Pfarrei (Miltenberg) nach Würzburg zu Fuß gelaufen war.
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  • Pfarrer Ulrich Boom: angekommen im Würzburger Dom bei seiner Weihe am Sonntag, nachdem er in den beiden Tagen zuvor die 60 km von seiner bisherigen Pfarrei (Miltenberg) nach Würzburg zu Fuß gelaufen war.
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Würzburg. Die Diözese Würzburg hat seit vergangenem Sonntag wieder einen Weihbischof. Für Pfarrer Ulrich Boom war es ein im wahrsten Sinne des Wortes ein langer langer Weg dahin - lief er doch die 60 Kilometer von seiner bisherigen Pfarrstelle in Miltenberg (am Main) zu seiner Weihe nach Würzburg zu Fuß.

Über 2000 Menschen wurden im Würzburger Dom Zeugen einer eindrucksvollen Weihe-Zeremonie, die sich in verschiedene Teile gliederte: Handauflegung durch den Hauptkonsekrator Dr. Friedhelm Hofmann, Diözesanbischof von Würzburg, Salbung des Hauptes mit dem Heiligen Chrisam, Überreichung des Evangeliums zur getreuen Verkündigung des Wortes, Anstecken des Bischofsringes, Überreichung des Brustkreuzes, Aufsetzen der Mitra und Überreichung des Hirtenstabes.

Boom hatte sich für diesen Weihegottesdienst ein besonderes Evangeliar ausgesucht: Er schrieb während seiner Zeit am Priesterseminar die vier Evangelien aus der Bibel ab und schmückte diese Arbeit mit Zeichnungen und Initialen aus.
Über Jahre hinweg war diese Kostbarkeit übrigens spurlos verschwunden, bis sie auf verschlungenen Wegen über einen Autohändler wieder in die Hände Booms zurückgelangte.

Um den zahlreichen beschriebenen Blättern auch eine würdige Aufbewahrung zu ermöglichen und die liebe- wie mühevolle Arbeit nicht durch Plastik oder schnöden Karton zu entwerten, entschied sich Boom damals für einen massiven Holzeinband. So kam es, dass nun Eichenholz der früheren Kirchentreppe von St. Mariä Himmelfahrt, der ehemaligen Heimatgemeinde Booms, die beschriebenen Seiten zusammenhält.

In den Buchdeckel eingelassen ist außerdem ein mit einem Kreuz versehener Stein, den der neue Weihbischof bei einem Besuch im Konzentrationslager Dachau gefunden hat. „Mir gefällt das Bild, dass wir bei Gott alle einen Stein im Brett haben“, erklärt Boom dazu verschmitzt.

Nach der Weihezeremonie im Dom hatten viele Mitfeiernde Gelegenheit, ihrem neuen Weibischof hautnah zu begegnen. Eindrucksvoll belegen die Bilder, dass aus einem beliebten und im wahrsten Sinne des Wortes „dahergelaufenen“ Pfarrer ein Bischof „zum Anfassen“ geworden ist.

Fotos: Pressestelle der Diözese Würzburg und Franz-Ludwig Ganz

Bürgerreporter:in:

Franz-Ludwig Ganz aus Rimpar

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