Homo homini lupus
Traurig, wie diese Menschheit sich selbst zerfleischt - aber wir haben ja myheimat

Entschuldige, Wolf! | Foto: Pixabay

Nun, wir leben in unruhigen Zeiten. Politisch alles andere als eine stabile Weltlage, als ob eine Kraft das Füllhorn möglicher Krisen soeben auszuschütten gedenkt. Und da ist es doch schön, dass nicht zuletzt die Plattform myheimat dem damit verbundenen Gefühl der umfassenden Unsicherheit zunehmend entgegenwirkt durch nette, durch lokale, durch sublokale, durch unverbindliche Beiträge ohne Relevanz. Lasst mich doch in Ruhe mit den Problemen hierzulande und in der Welt, schreien die Plattform und die sie nutzenden User quasi nolens volens hinaus.

Dass die Welt dabei gerade erst im ersten Stadium sein könnte, in große Turbulenzen hineinzustürzen, die jeder, mal mehr, mal weniger, zu spüren bekommt bzw. bekommen wird, wird nicht zum Anlass gedanklicher Auseinandersetzungen genommen, zum Anlass für ein Ringen um menschenfreundliche Wege, sondern zum Anlass, sich aus der Welt auszuklinken, fatalistisch sich allem hinzugeben. Mit Ausnahme der vermutlich überwundenen Coronakrise, in der es um Menschheit vs. Virus geht, nur bedingt mit Ausnahme der Klimakrise, besitzen die herausragenden Krisen das Kennzeichen Menschen vs. Menschen, eigentlich nicht überraschend angesichts der Natur der Menschen und der Erkenntnis "Homo homini lupus". Beherrschung und Gleichschaltung vs. Freiheit und Pluralismus - ja, darunter lassen sich immer mehr Krisen subsumieren, Krisen einer modernen Welt, deren Modernität gern in Frage gestellt werden könnte.

Aber was räsoniere ich hier? Ich verzichte bewusst auf Konkretisierungen (Gedankenmaterial hätte ich genügend), von denen kaum jemand hier etwas hören will, obwohl die Welt sie uns auf dem Tablett serviert. Machen wir doch einfach die Augen zu, dann sehen wir auch nichts.

Im Hinblick auf die Menschheitsgeschichte tun mir im Übrigen all die von Menschen reklamierten Gottheiten leid, die im Laufe der Zeit instrumentalisiert wurden und heute zuweilen auch noch werden zum Zwecke der Gleichschaltung und Unterdrückung im Kampf Menschen vs. Menschen. Ich stelle mir gerade eine Generalversammlung aller in der Menschheitsgeschichte auftauchenden Götter vor, mögen sie heißen Ra, Odin, Wischnu, Zeus, Jupiter, Jahwe, Gott, Allah oder wie auch immer, wie sie gerade über die Menschen debattieren.
Aber dieser religiöse Aspekt ist nur einer von verschiedenen im Kampf der Menschen gegen die Menschen.

Ach, schauen wir uns doch besser die netten, unverbindlichen Beiträge auf myheimat an und stecken den Kopf in den Sand, in dem doch alles so ruhig daherkommt.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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