Neuigkeiten abseits des Ukrainekriegs
Selektiver News-Flash: Frankreich, Luise, Warnstreik, Klima

Im Osten (War is not over) nichts bemerkenswert Neues, könnte man derzeit sagen, aber im Westen ist doch einiges los, wenn auch nichts Kriegerisches. Hier nur vier selektive Punkte:

- In Frankreich scheint seit Wochen die Hölle los zu sein, ausgelöst durch eine von Staatspräsident Macron inzwischen durchgeboxte Rentenreform, mit der das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre angehoben wird, die volle Rente erst bei etwas über 40 Einzahlungsjahren gezahlt wird. Auf französischen Straßen geht's hoch her, man denkt an bürgerkriegsähnliche Zustände. Und im Fadenkreuz: Macron. Angesichts der Zustände wurde sogar das Staatstreffen zwischen Macron und King Charles abgesagt bzw. auf unbekannte Zeit verschoben.

- Der Mord an der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg war wohl von langer Hand geplant, wie der FOCUS berichtet. Eine Lästerung über die Figur einer der beiden Täterinnen war demnach wohl der Grund für den Mord, der als Erstickung mittels einer Plastiktüte geplant war, was aber misslang, so dass ein Messer eingesetzt wurde, mit dem angeblich 75 Mal auf Luise eingestochen wurde von der 12jährigen Täterin, während die 13jährige Täterin Luise festhielt. Eine erschreckend große kriminelle Energie der beiden Täterinnen. Wenn deren Verhalten Schule machen sollte, müssten wir jeden Tag in jeder Gemeinde so einen Mord oder mehrere befürchten. 

- Am Montag dürfte Deutschland durch den Warnstreik von ver.di und EVG wohl ziemlich lahmgelegt werden, wenn der öffentliche Fern- und Nahverkehr nicht bzw. kaum stattfindet. Die Gewerkschaften, um die es lange recht ruhig geworden war, besinnen sich auf ihre Stärke, gerade jetzt, da die Lebenshaltungskosten erheblich gestiegen sind. Die Arbeitnehmer verlangen durch Lohnerhöhung nach Kompensation.

- Klimapolitisch ist die Welt vom Kurs abgewichen, der Weltklimarat sieht das 1,5-Grad-Ziel als kaum noch erreichbar an. Deutschland wollte mal, will es vielleicht immer noch, Vorreiter in Sachen Klimaschutz sein, insbesondere Vorreiter in der nötigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen, besonders CO2. Derzeit ist davon nicht viel festzustellen, manche würden das damit entschuldigen, dass man den politischen Entwicklungen Tribut zahlen müsse. Jedenfalls sehen wir: Die CO2-intensive Kohleverstromung ist wieder hochgefahren worden, die CO2-neutrale Stromerzeugung in den letzten drei deutschen Atomkraftwerke wird in wenigen Wochen Geschichte sein, der Ausbau der Erneuerbaren Energien dümpelt vor sich hin. Man hat den Eindruck, zur Anpassung an einen weiter fortschreitenden Klimawandel gibt es kaum mehr eine realistische Alternative. Deutschland, ein Land der gemäßigten Zone, dürfte noch glimpflich davonkommen, aber, um es auf Europa herunterzubrechen, die Anrainerstaaten des Mittelmeers aber kaum, wie es sich jetzt schon andeutet.


Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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