50 Jahre Kampfsportschule Kinzel
600 Gäste sind der Einladung gefolgt
Ein halbes Jahrhundert Allkampf
170 Sportler und Sportlerinnen zeigen alle Facetten des Kampfsports zum 50-jährigen Jubiläum
Da staunten die Besucher und Besucherinnen in der Sporthalle Burgau nicht schlecht, als zu Beginn der großen Kampfsportvorführung ein schier endloser Strom an Allkämpfern in die Halle einlief und sich nach Gürtelfarben geordnet aufstellte – in den ersten Reihen allein 14 Schwarzgurtträger und -trägerinnen.
Der letzte, der einlief, war der Gastgeber und Jubilar des Tages, Schulleiter Fritz Kinzel, Träger des 7. Dans im Allkampf-Jitsu. Zu feiern gab es das 50-jährige Bestehen der ersten Allkampf-Schule Europas in Steinekirch. Gegründet wurde sie 1974 von Großmeister Jakob Beck (1931-2021), Ehrenbürger der Stadt Burgau. Der erste Trainer der Schule und heutige Präsident der Deutschen Allkampf Union e. V. Friedrich Kosak erinnerte sich in seinen Grußworten an die erste Trainingszeit dort. 1995 übernahm Kinzel die Schule und kann sich inzwischen über rund 290 Trainierende an den Standorten Agawang, Dinkelscherben und Rettenbach erfreuen. Zudem betreibt er seit fast 40 Jahren Kampfsport, eröffnete vor 20 Jahren den Standort Agawang, vor 15 Jahren die Abteilung in Rettenbach und vor 10 Jahren das Dojo in Dinkelscherben.
Los ging das breitgefächerte Programm mit der Zumba-Abteilung des Vereins, Leiterin Andrea Stöhr-Sayed zeigte einen Tanz mit Stock, der quasi nahtlos von der nachfolgenden Abteilung für Bo-Jitsu (Stockkampfkunst) unter der Leitung von Dr. Bernd Reitz aufgenommen und in Angriff und Verteidigung mit dem Stock und Tonfa umgewandelt wurde. Darauf folgten zahlreiche weitere spektakuläre Programmpunkte sowohl der Kinder und Jugendlichen als auch z. B. eine Synchronform der Schwarzgurte oder Frauenpower bei der Frauenselbstverteidigung gegen Männer in Zivil, die im Anschluss ihre Schlagkraft auf Fichtenbretter demonstrierten. Schon die Kleinsten der Allkampfschule zeigten den Zuschauern wie sie spielerisch an die Thematik Kampfsport von den Trainern und Trainerinnen herangeführt werden, beispielsweise das Rollen mit einem Pezziball oder Sprungkrafttraining mit Seilspringen. Zum Ende des ersten Teils gaben Fritz Kinzel und Simon del Rosso (4. Dan) einen Zeitlupenkampf zum besten und Karin Seitel (1. Dan) und Bernd Bigelmayr (5. Dan) wirbelten bei „Kampfsport – ein Tanzsport?“ zusammen übers Parkett und brachten sich dabei gegenseitig durch Würfe und andere Techniken aus dem Judo zu Fall. Moderator Stephan Rauch führte mit Leichtigkeit, Wortgewandtheit und viel Sympathie durch das abwechslungsreiche Programm. Im zweiten Teil demonstrierten die Sportler und Sportlerinnen verschiedene Elemente des Kampfsports mit Techniken aus dem Judo, dem Kickboxen und dem Allkampf-Jitsu-Fight. Es gab Pratzentraining, viele Bruchtests, Selbstverteidigung gegen einen oder mehrere Gegner und Fallschule für Groß und Klein. Die Abteilung für mittelalterliches Fechten zeigte mit klirrenden Waffen einen Schwertkampf. Fritz Kinzel und Franziska Schimming (2. Dan) nahmen mehrere Störer im Rahmen einer Polizeieinlage fest und die Kleinsten erwiesen Zivilcourage und riefen „Lass unseren Freund in Ruhe!“. Simon del Rosso, Karin Seitel und Ines Mayr (4. Dan) liefen eine synchrone Freestyle-Form perfekt auf Musik abgestimmt. Mit eines der Highlights des Tages war eine große Saloon-Schlägerei unter Sheriffs, Banditen und Saloon-Tänzerinnen, bei der sogar ein Totengräber anwesend war und Maße nahm.
Am Ende zerschlugen alle Schwarzgurte als Jubiläums-Bruchtest jeweils fünf aufeinanderliegende Ytongsteine und wurden mit viel Applaus für diese riesige Vorführung belohnt.
Bürgerreporter:in:Fritz Kinzel aus Rettenbach |
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