Pilzportrait: Fransiger Wulstling (Amanita strobiliformis)
In diesem Frühsommer ist wegen der Bodentrockenheit wirklich kaum ein Pilz zu finden. Selbst kleine oder unbedeutende Arten sind so gut wie nicht zu entdecken. Das ist die Chanse für seltene und stolze Arten wie eben auch für diese Art. Ihre Exklusivität ist deutlich: inmitten von vergilbender Vegetation fand ich auf einem Hügel (nicht etwa in einer feuchten Talsenke) dieses Einzelexemplar des Fransigen Wulstlings. In der Annahme einen schönen Champignon gefunden zu haben putzte ich gleich allen
Unrat von den dicken Schuppen. Nach Feststellung meines Irrtums habe ich ihn dann wieder für diese Fotos ein wenig schmutzig gemacht.
Die makroskopische und mikroskopische Beschreibung erspare ich mir. Wer sich wirklich kundig machen will, der wird
diesen Pilz in jedem gutem Pilzbuch sowie im Internet finden.
Nur soviel:
- ein wirklich kompakter Bilderbuchpilz, der zunächst aussieht
wie ein dicker Champignon; ich tippte auf Agaricus augustus
Aber:
- er riecht nach nichts; die ähnlichen Agaricus-Arten (Champignons) duften in der Regel alle kräftig nach Anis oder Marzipan
- dieser Wulstling hat eine deutliche wulstige und rüben-keilförmige Wurzel, gegürtelt und leicht aus dem Boden zu ziehen
- die groben Flocken erinnern eigentlich gleich an andere Arten der Gattung Amanita (Grauer Wulstling, Fliegenpilz, Perl- und Panterpilz)
- die Schutzhaut unter den Lamellen erinnert ebenfalls an Champignons; jedoch ist sie klebrig-dick, bleibt an den Fingern kleben, ist wie dünner Kaugummi = deutliches Kennzeichen!
- Wert und Essbarkeit: soll ein guter Speisepilz sein, möge aber wegen seiner Seltenheit (Regionalklasse 3 = gefährdet) geschont werden
Bürgerreporter:in:Matthias Krause aus Rehna |
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