Literaturbesprechung
St. Maria in der Kupfergasse

Jean Marie Weßling: St. Maria in der Kupfergasse Köln; Verlag Schnell + Steiner Regensburg 2020; 28 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6577-3

„St. Maria in der Kupfergasse“ heißt eine katholische Wallfahrtskirche in der Innenstadt von Köln. In Nachbarschaft zu den Gebäuden des WDR = Westdeutschen Rundfunks gelegen sind Dom und Hauptbahnhof in wenigen Gehminuten zu erreichen. „Sie ist die einzige frühbarocke und älteste Backsteinkirche Kölns. Ihr ältester Bestandteil ist die Laurentanische Gnedenkapelle,“ beschreibt die Publikation das Gebäude. Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1630. Es wurde in seiner Anfangszeit (bis 1801; Säkularisation) von einem Konvent der Karmeliterinnen genutzt.

Ergänzt durch zahlreiche schwarzweiße sowie farbige Fotos unterschiedlicher Größe (z. T. Ganzseitig) beschreiben die textlichen Ausführungen Lage, Geschichte, Baugeschichte, Architektur sowie Innenausstattung der Kirche. Eine Zeittafel am Ende beschreibt in chronologischer Reihenfolge die wichtigsten historischen Ereignisse. Der Textteil ist kunst- und kulturgeschichtlich angelegt, dementsprechend sind die Ausführungen nüchtern, sachlich und haben wissenschaftlichen Charakter.

Über den Autoren wird hier nichts gesagt; daher wenden wir uns jetzt dem Verlag zu.

Der Verlag Schnell & Steiner (Wortmarke (Firmenlogo) Schnell + Steiner) mit Sitz in Regensburg ist ein deutscher Verlag mit einem kunst- und kulturgeschichtlichen Programm von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart. Die rund 20 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahre 2010 einen Umsatz in Höhe von 3 Millionen €; aktuellere Zahlen sind zumindest mir nicht bekannt.
Gegründet wurde der Verlag am 24. November 1933 durch den Kunsthistoriker Hugo Schnell (1904–1981) und den Verlagskaufmann Johannes Steiner (1902–1995), die als erklärte Gegner des Nationalsozialismus ihre Arbeit verloren hatten. Beide waren vorher publizistisch gegen die Nationalsozialisten tätig gewesen. Der ursprüngliche Name des Verlags lautete „Dreifaltigkeitsverlag“ und mußte 1938 aufgrund einer Verfügung der Reichsschrifttumskammer in seinen heute noch gültigen Namen umbenannt werden.
1975 verkauften die Gründerfamilien ihre Gesellschafteranteile an den bischöflichen Stuhl in Regensburg. 1993 erfolgte die Verlegung des Firmensitzes nach Regensburg. 2005 wurde der Verlag wieder privatisiert, er gehört heute einer Gesellschafterfamilie. Im Jahr 2007 wurde der Verlag Mehrheitsgesellschafter des Universitätsverlags Regensburg. 2010 gründete der Verlag zusammen mit der Pausanio GmbH & Co. KG die Artguide GmbH zur Entwicklung von Software für Smartphoneapplikationen. 2013 erwarb der Verlag von Daniel Fuhrhop den Stadtwandel Verlag, der seitdem als Imprint geführt wird.

Nihil nisi bene – diesen Grundsatz kannten schon die alten Römer. Über Tote soll man nichts Schlechtes sagen. Daher kann man den Firmengründern schon eine gewisse Geschäftstüchtigkeit und Cleverness unterstellen. Sie haben den Zeitgeist der 1930er und frühen 1940er Jahre ausgenutzt und Kirchen, Schlösser und Museen in fachwissenschaftlich – literarischer Form vorgestellt. Dies hier ist der „Kleine Kunstführer Nr. 2608“.

In Buchhandlungen sowie Stadtbüchereien dürften diese Hefte zwar weniger zu finden sein; daher ist es anzunehmen, daß sich diese Schriftenreihe (sie ist nach Verlagsangaben dort auch im Abonnement erhältlich) eher an ein interessiertes Fachpublikum richtet.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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