Ehrliches Brot (Leserbrief)
Leserbrief an das Medienhaus Bauer, Marl:
– Von: Dietrich Stahlbaum
– Betr.: „Ehrliches Brot“
– Vom: 28. Juli
Wieder einmal sind auf den Gesundheitsseiten Diskounter-Anzeigen, in denen Produkte angepriesen werden, die alles andere als gesundheitsfördernd sind. Hoch zu schätzen ist dagegen das Statement von Frau Lechtenböhmer-Busch über das Industrie-Brot, das ja auch in den Supermärkten angeboten wird, mit ihrer Kritik an der Unesco.
Ich kannte einen schlesischen Bäckermeister, der nach seiner Flucht in Westdeutschland nicht mehr selber gebacken, sondern Backzusatzmittel en gros vertrieben hat. Das war, wie ich damals – vor rd. 40 Jahren – von ihm erfuhr, schon viel Chemie. Die heutigen vorgefertigten Backmischungen stammen fast nur noch aus dem Labor. Dementsprechend schmeckt dann auch das Brot – nach nichts. Das weiße (Auszugs-) Mehl, das in diesem Brot noch vorhanden ist, galt damals schon als minderwertig und ungesund.
Wir aßen zuhause Vollkornbrot, Schwarzbrot, wie wir es nannten: Kommisbrot. Das gibt es heute wieder in Bioläden und nennt sich »AOK-Brot«. Wer nicht die Zeit und die Mittel zum Selberbacken hat, findet in Bioläden ein vielfältiges Angebot von Brot und anderen Backwaren aus nicht ganz ausgemahlenem Mehl und ohne chemische Zutaten, auf traditionelle Weise hergestellt. Das schmeckt, ist gesund und hat mehr Substanz als das aufgeplusterte Zeug und sättigt auch ohne Aufschnitt und ohne viel Aufstrich; Bio-Butter genügt. Für die Vielfalt des Brotes sorgen die vielen, z. T. sehr alten Getreidesorten, z. B. das Urgetreide Dinkel. Die Pflanzen stammen aus ökologischem Anbau. Sie werden weder synthetisch gedüngt noch mit chemischen Pflanzen“schutz“mitteln behandelt.
Man kann seine Ernährungsgewohnheiten auf BIO umstellen, ohne zuzahlen zu müssen! Dabei ist allerdings zu beachten, dass Biowaren, die nur den EU-Vorschriften entsprechen, zwar billiger sind als Vollwertkost, dafür aber weniger wertvoll.
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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