Begegnung mit sehr selten gewordenen Wildvögeln
Heute war ich wieder mal unterwegs, um schöne Tiermotive zu suchen. An einem alten Silo, das zum Glück etwas "verwildert" ist, wollte ich eigentlich den Zaunkönig, der dort öfters zu sehen ist, fotografieren. Leider war er nicht zu sehen und ich wollte schon weiter. Da sah ich hinter mir ein Mauswiesel über den Feldweg huschen und unter den vielen Autoreifen, die zur Abdeckung des Silos dienen, verschwinden. Also legte ich mich auf die Lauer, denn irgendwann musste es sich ja wieder blicken lassen. Ich war ganz leise und da hörte ich von einem angrenzenden Acker ganz leise, die Gluckslaute einer Kette Rebhühner. Ich beobachtete den Acker angespannt und bekam neun, von diesen seltenen Wildvögel zu sehen. Sie waren schwer zu entdecken in dem doch schon hohen Bewuchs, aber ich konnte ein paar Fotos von den schönen Vögeln machen. Hoffentlich waren es nicht die letzten, denn der Bestand der Rebhühner ist leider um 90 Prozent zurückgegangen. Das liegt zum einen an der industriellen Landwirtschaft, die keinen Platz und keine Nahrung auf den Monokulturen bietet. Zum anderen auch an der Vernichtung ihres Lebensraumes, in Form von Hecken und Sträuchern, in die sich die Vögel zum Schutz vor Feinden zurückziehen und auch Nahrung finden können. Immer mehr werden Hecken, Feldränder und Feldraine von Landwirten und den Gemeinden gemulcht, um dann auf dem angrenzenden Acker einen subventionierten Blühstreifen anzulegen. Das ist ja auch ganz schön und gut, aber warum lässt man nicht den natürlich gewachsenen und kostenlosen Lebensraum für Vögel, Insekten, Kleinsäuger usw. stehen. Außerdem blasen die Schlepper beim mulchen und schneiden, jede Menge Abgase in die Luft. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen, bevor es zu spät für die Wildvögel ist. Für mich war es wieder mal eine tolle Beobachtung und das Mauswiesel konnte ich trotzdem noch fotografieren, als es wieder auftauchte.
Bürgerreporter:in:Armin Köhler aus Rauschenberg |
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