Hugenotten auf der Flucht?

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Das war einmal ...

Damals vor über 300 Jahren mußten die Hugenotten aus Frankreich fliehen. Um ihres Glaubens Willen. Es gab nur zwei Möglichkeiten Tod oder Flucht. Also machten sie sich auf den Weg. 18oo km - von Frankreich bis ins nordhessische Bad Karlshafen. Sie suchten in den protestantischen Ländern Zuflucht. Doch so einfach war das auch nicht. Waren diese Flüchtlinge eigentlich willkommen. Wahrscheinlich genauso wenig wie die heutigen Flüchtlinge. Doch man gewährte ihnen, wie heute, ein Aufenthaltsrecht. Und sie brachten eine neue Kultur mit in die neuen Länder mit melodisch klingende Namen wie Aillaud, Boucsein, Badouin, Fourier und Martin und neue Berufe wie der Strumpfwirker. Das alles war neu für die damalige Landbevölkerung. Neu und fremdartig. Häufig überlies man Ihnen schlechtes Bau- und Ackerland, doch sie arrangierten sich damit. Und sie blieben und sind noch immer anzutreffen. Um das Bewußtsein der einstigen Hugenotten und den Nichthugenotten noch mehr zu festigen, hat man nun den Fluchtweg der Hugenotten als Wanderweg ausgezeichnet. Am Sonntag den 4. Juli 2010 war die Eröffnung des Wanderweges von Marburg nach Schwabendorf. Los ging es um 10:00 an der Elisabethkirche in Marburg. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte durch den Vorsitzenden des Arbeitskreises Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabendorf e.V. Gerhard Badouin und Dr. Renate Buchenauer, Koordinatorin für den deutschen Teil des europäischen Kulturwanderwegs, führte der Weg durch den Schülerpark in die Nordstadt und somit auf den Höhenweg in Richtung Bürgeln. Dort gab es eine kurze Rast, bevor man sich auf den Weg zum Betziesdorfer Hundeplatz machte. An der Grenze zum Schwabendorfer Interessentenwald gabe es einen musikalischen Gottesdienst um diesen Tag dann auch gebührend zu beschließen. Der Weg dann durch den Wald nach Schwabendorf war dann in recht kurzer Zeit zu bewältigen. Eine schöne Wanderung die wir genießen konnten, denn wir hatten weder Fluchtgepäck noch Hausrat dabei. Und häufig wurde uns auf diesem Weg bewußt, was es heißt fliehen zu müssen. Ein schweres Schicksal, was auch heute noch viele Menschen rund um den Erdball bertrifft.

Bürgerreporter:in:

Monika Friedrich aus Rauschenberg

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