Zwischen BayWa und Bürokratie – Kann man Heimat bauen ?
Das Forum Baukultur Pfaffenhofen hatte geladen und ungewöhnlich Viele kamen auch. Das Podium, mit Denkmalschützer, Kreisheimatpfleger,Generationenarchitekt, Landrat und Wirtschaftsreferent, fachlich gut durchmischt, stellte für den journalistischen Leiter keine unlösbare Aufgabe dar. War das Einstiegsthema „Heimat“ noch eine arg philosophische Wolke, wurden die Anzeichen für Gewitter über den Köpfen der Politiker beim geltenden bayrischen Baurecht schon sehr deutlich. Die bürokratische Ohnmacht von Stadt und Kreisräten, abhängig vom Recht des Bauherren, sein Bau-Geschmacksmuster nötigenfalls juristisch durchzusetzen, war körperlich spürbar. Ein Gestaltungsbeirat, besetzt mit nichtheimatlichen Architekten könnte, neben einer ebensolchen Gestaltungssatzung, die rein gewinnorientierte, optische Städteverschmutzung der Bauträger schon beim Erstentwurf gehörig einbremsen. „Über Geschmack läßt sich streiten, über Qualität nicht.“
Diesen dezenten Hinweis gab es bereits bei den launigen Eröffnungsreden vom Vertreter der Bauinnung, Bürgermeister,Sparkassendirektor und den Baukulturlern.
Die Erkenntnis „Heimat ist immer dort, wo ich die Leute aus den Todesanzeigen kenne“ dürfte nicht nur das beste Schlusswort gewesen sein, es ist stellvertretend die Ur-Erfahrung aller Bauherrn. Das Ererbte bedarf der Pflege, das Neu Bauen auch, sonst fragen uns unsere Kinder in zwanzig Jahren was sie zuerst wegreißen sollen, den alten Altbau oder den Neuen.
Manfred Habl
Bürgerreporter:in:Manfred Habl aus Pfaffenhofen |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.