SPD Pfaffenhofen gründet Kulturforum in der Künstlerwerkstatt
Der Startschuss fällt am 08.02.2008 in der Künstlerwerkstatt mit
Pfaffenhofen-Premiere von „955 – Leck mich am Lech“
Mit der Zielsetzung der besseren Vernetzung von Kultur und Politik, sowie zur nachhaltigen Belebung Pfaffenhofens gründet der SPD Ortsverein am 08.02.2008 in der Künstlerwerkstatt ein neues Kulturforum für Pfaffenhofen, den „Regionales Kulturforum der Sozialdemokratie Pfaffenhofen e.V.“
„Das Kulturforum soll zur Vielfalt des Kulturlebens in Pfaffenhofen beitragen. Insofern werden wir in unserem Jahresprogramm Kunst- und Kulturthemen berücksichtigen, welche so in Pfaffenhofen bisher nicht behandelt oder dargeboten wurden“, so SPD-Ortsvereinsvorsitzender Thomas Herker.
Das SPD Kulturforum Pfaffenhofen wird als gemeinnütziger Verein geführt und bezweckt die Förderung junger, provokativer Kunst und neuer kultureller Entwicklungen. Der Verein wird beraten und inspiriert von einem künstlerischen Beirat mit aktiven Künstlern aus der Region, welcher auf die Dauer von drei Jahren berufen wird. Ein Schwerpunkt der Aktivität liegt im Aufgreifen und Thematisieren neuer kultureller Entwicklungen. Der Verein versteht sich als Ort der Begegnung und der Diskussion zu gegenseitigem Verständnis, zu Toleranz und Zusammenarbeit. Angedachte Aktionen sind zum Beispiel durch öffentlich zugängliche Werkstattbesuche, Diskussionsveranstaltungen, Besichtigungen, Exkursionen, Filmreihen, Vorträge sowie durch Publikationen und Stellungnahmen zu kulturpolitischen Themen. Der Verein übernimmt auch Trägerschaften oder fördert öffentliche Kulturveranstaltungen Dritter. Der Wirkungsbereich des Vereins beschränkt sich im Wesentlichen auf die Stadt und den Landkreis Pfaffenhofen, jedoch werden auch überregionale Vernetzungen angestrebt.
Das SPD-Kulturforum Pfaffenhofen ist das erste seiner Art in einer deutschen Kleinstadt unter 100.000 Einwohner. Kulturforen der Sozialdemokratie gibt es in ganz Deutschland, allerdings vornehmlich in Großstädten. Das SPD-Kulturforum Pfaffenhofen ist das allerdings erste seiner Art in einer deutschen Stadt unter 100.000 Einwohner. Das KULTURFORUM DER SOZIALDEMOKRATIE wurde im Jahr 1983 - noch von Willy Brandt - ins Leben gerufen. Auf Bundesebene führt das im Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg ansässige KULTURFORUM DER SOZIALDEMOKRATIE unter dem Vorsitzenden Wolfgang Thierse Veranstaltungen zur Kulturpolitik durch und gibt Publikationen zu aktuellen Themen heraus.
Programm zum Startschuss in der Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen am 08.02.2008:
Vorstellung der Ziele und eines ersten Entwurfes des Jahresprogrammes durch den Vorsitzenden
Grußwort von Klaus-Jürgen Scherer, Bundesgeschäftsführer des Kulturforums der Sozialdemokratie, Berlin
Impulsvortrag von Thomas Herker zur Kulturpolitik in Pfaffenhofen
Filmvorführung der Doku-Suppe "955 - Leck mich am Lech"
Diskussion mit den Filmschaffenden und den Mitgliedern des Arbeitskreises für bayerische Geschichte
Zum Start des Vereins findet auch gleich eine zweite Pfaffenhofen-Premiere statt:
Gezeigt wird der Film „955 – Leck mich am Lech“, welcher von der Filmcrew des "Arbeitskreises Bayerische Geschichte" im Jahr 2006 unter zahlreicher Beteiligung Pfaffenhofener Akteure produziert wurde. „Wir waren einfach genervt von den Doku-Schablonen im Stil von BBC und Guido Knopp und produzierten deshalb unseren eigenen Gegenentwurf, die Doku-Suppe“, so Frieder Leipold, einer der Hauptinitiatoren.
Der Film erzählt die Geschichte der bedeutendsten Schlacht in der deutschen Geschichte auf dem Lechfeld im Dreieck zwischen Landsberg am Lech, Augsburg und Mering. Nur die befremdlichsten Quellenberichte werden nachgestellt und zudem hyperrealistisch verfremdet. Aber auch modernen Erkenntnissen wird Rechnung getragen. Um den vermeintlichen Wahrheitsanspruch nachgespielter Szenen aus herkömmlichen Dokumentationen zu persiflieren, stehen auch bei diesem Film nachgestellte Szenen im Mittelpunkt. Um die notwendige Verfremdung zu erreichen wurde hier verstörenden Passagen aus den Quellen der Vorzug gegeben und diese symbolisch dargestellt. So wird beispielsweise aus einer belegten Knochenschlacht der Ungarn beim Abendessen ein wildes „Chipswerfen“ der Darsteller mit Sangriaeimer am Lagerfeuer. Die Ungarn sind nicht zu Pferde, sondern mit dem Fahrrad unterwegs und die Deutschen Panzerreiter werden durch Motorroller symbolisiert. Das Ergebnis ist eine Überdosis an Eindrücken, die den Zuschauer den Wahrheitsanspruch von Dokumentationen in Fragen stellen lässt und, im besten Fall, anregt, sich auch noch anderweitig zum Thema zu informieren.
Bürgerreporter:in:Markus Käser aus Pfaffenhofen |
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