„Am Schluss wird es für eine schwarz-gelbe Koalition reichen.“ - Alexander Dobrindt auf dem bunten Bundes-Gipfel in Pfaffenhofen
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl kam es nun zum großen Schlagabtausch der Parteien auf dem Pfaffenhofener Volksfest. Hunderte von Volksfestbesuchern konnten sich im großen Festzelt hautnah ein Bild von fünf Spitzenpolitikern der großen Parteien machen. Die Position der CSU vertrat auf dem Podium ihr Generalsekretär Alexander Dobrindt, der sich zusammen mit der Generalsekretärin der bayerischen FDP Miriam Gruß gegen die teilweise massiven Angriffe aus dem linken Lager, vertreten durch Hubertus Heil, SPD Generalsekretär, Jürgen Trittin, Parteivorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, und Klaus Ernst, stellvertretender Parteivorsitzender der Linkspartei, zur Wehr setzten musste. Den Vorwurf seitens des Moderators Sigmund Gottlieb, Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, dass zu wenig Pfeffer im Wahlkampf sei, widerlegten alle Politiker binnen weniger Minuten. „Bei Hubertus Heil steht das Wasser so hoch, dass er nicht den Kopf neigen kann, ohne zu ersaufen“, beschrieb beispielsweise Dobrindt die Lage der SPD und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Besonders interessant war für die zahlreichen Besucher die Frage nach möglichen Koalitionen nach den Bundestagswahlen. Konkrete Aussagen lieferten nur Alexander Dobrindt von der CSU und die Vertreterin der FDP. Beide würden am liebsten mit der anderen Partei zusammen nach der Wahl die Geschicke des Landes lenken. „Ich sage ihnen jetzt, was unsere tiefe Überzeugung ist“, sprach Dobrindt zum Publikum. „Am Schluss wird es für eine schwarz-gelbe Koalition reichen.“ Auch Miriam Gruß teilte die Meinung von Dobrindt: „Wir als FDP stehen dazu bereit.“ Weniger präzise und mit vielen Ausweichversuchen äußerten sich die Vertreter der anderen Parteien. Erst auf wiederholte Nachfrage des Moderators gestand beispielsweise Hubertus Heil, dass ihm eine Koalition mit den Grünen am liebsten wäre. Die Antwort auf die Frage nach einer möglichen Ampelkoalition oder einer Rot-Rot-Grünen Lösung blieb er jedoch dem Publikum schuldig. „Ihr macht Politik gegen Bayern“, wandte sich Dobrindt Richtung Hubertus Heil. Die SPD habe keine einzige Person, weder aus dem Freistaat noch aus dem benachbarten Baden Württemberg, in ihrem Kompetenzteam für die Bundestagswahl.
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema der Podiumsdiskussion war die Frage nach der Steuerpolitik nach der Bundestagswahl. „Steuern erhöhen, kann keine Lösung der Krise sein“, wandte sich Alexander Dobrindt an die Menschen im Festzelt und bekam dafür Szenenapplaus. Die CSU wolle die Steuern senken. Zwar bliebe der Spitzensteuersatz weiterhin bei 53%, der Eingangssteuersatz werde jedoch bei einer schwarz-gelben Koalition unter der Führung von CDU/CSU von 14% auf 12% abgesenkt. „Wohlstand kann nicht nur von Umverteilung kommen, sondern durch Fleiß und Leistung der Menschen, die täglich aufstehen“, so Dobrindt. Nach fast zweieinhalb Stunden angeregter Diskussion hatte sich gezeigt, dass der Wahlkampf unter den Parteien an Schärfe zunimmt. „Der Wahlkampf hat heute in der Holledau in Pfaffenhofen begonnen“, schloss Moderator Siegmund Gottlieb die Diskussionsrunde.
Bürgerreporter:in:Florian Weiß aus Pfaffenhofen |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.