Gelungene Uraufführung der Filmmusik „Director’s Cut“ von Rostislav Gilman aus Pfaffenhofen

Eine neue Komposition entwickelt sich zunächst langsam im Kopf des Komponisten; er summt mal eine Melodie; erste Ideen kritzelt der Bleistift auf Notenpapier und es entsteht ein Konzept; dann probiert der Komponierende Bausteine am Klavier und – wahrscheinlich ohne sich dessen gleich bewusst zu werden – wird aus dem lockeren Ideensammler ein hart arbeitender Mensch. Ach ja, anstatt einer schönen Harmonie blitzt plötzlich der Fertigstellungstermin durch den Kopf! Im Computer entsteht die endgültige Partitur und daraus werden die Einzelstimmen abgeleitet. Auf den 23 Zeilen der Partitur von Rostislav Gilman tummeln sich 38 Instrumente: Holzbläser, Blechbläser, Schlaginstrumente, Tasteninstrumente, Streichinstrumente warten auf ihren Einsatz und am 25. Oktober hebt Dirigent Thomas Frank im Festsaal des Theaters Ingolstadt den Taktstock für die Uraufführung.

Wird der Komponist sein Werk „Director’s Cut“ als sein Werk erkennen? Wird das Orchester den Notentext so interpretieren, wie es sich der Erfinder gewünscht hat? Es heißt: in der Musik gibt es keine Kompromisse, der Dirigent und die Instrumentalisten müssen alles geben, um den Gehalt eines Werkes hörbar zu machen.

In der Uraufführung murmelt zu Anfang kaum hörbar die große Trommel und am Schluss perlen aus einem furiosen Fortissimo des vollen Orchesters heraus die leise verklingenden Bewegungen der Harfe über dem tiefen Kontrabassklang. Was dazwischen geschah spiegelt sich im Beifall und den freudigen Rufen des Publikums. So geht der junge Komponist beschwingt auf die Bühne und verneigt sich dankend vor Zuhörern und Orchester. Die Arbeit hat sich gelohnt. Dieser erste Programmpunkt erlöst alle Beteiligten und mutig wenden sich die Musiker den weiteren Stücken zu: ein Abend mit Filmmusik vor einem vollen, großen Saal mit auffällig vielen jungen Zuhörern.
Siehe auch: www.SalonorchesterIngolstadt.de