Die erfüllte Einsamkeit des Pianisten im Konzert.
Maximilian hat sich getraut: er sitzt allein am Flügel. Die Zuhörer sind gespannt. Alle wissen, er wird von Edvard Grieg „Anitras Tanz“ und von Franz Schubert „Scherzo B-Dur“ spielen. So steht es auf dem Programmzettel der Klavier- & Violinschule Gilman für das Konzert der Schüler am Freitag 8.2.08 im Pfarrsaal Pfaffenhofen/Ilm. Maximilian hat sich gut vorbereitet und die Gelegenheit wahrgenommen, ein internes Vorspiel als ernsthafte Generalprobe zu nutzen. Ihm gegenüber sitzt jetzt die Öffentlichkeit, das Publikum – und er spielt. Aus ihm heraus fließen die Träume des Komponisten und die sind nur so lange Wirklichkeit, wie die Klänge im Raum zu den Menschen finden. Da lebt ein hochempfindlicher Mechanismus nur für eine kurze Zeit. Maximilian gestaltet die Wünsche von Grieg und Schubert zur höchsten Zufriedenheit der Zuhörer: Applaus.
Es ist ein Schülerkonzert und deshalb ist es ungerecht, nur einen Namen zu nennen; es spielen nämlich Anton, Julia, Tom, Sophia, Carina, Ann-Kathrin, Maximilian, Mathias-Magnus, Eva-Maria, Benjamin, Emily, Eva und Johannes. Alle überzeugen auf ihre persönliche Art. Aber dem Beobachter fällt auch etwas sehr Schönes auf, das alle Klavierspieler betrifft. Da geht ein Mensch zielstrebig zum Flügel, rückt sich zurecht und spielt. Finger, Hände und Arme bewegen sich gekonnt und zweckmäßig; es ist richtige Arbeit; doch der musizierende Mensch scheint sich von der nüchternen Tätigkeit zu distanzieren; das Gesicht strahlt neben der Konzentriertheit eine Art von Frohsein aus. Ob es wohl schön ist, Musik zu machen?
Bürgerreporter:in:Hartwig Simon aus Schrobenhausen |
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