Landkreis, quo vadis?

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Kaum sechs Wochen sind vergangen, als sich Landrat Rudi Engelhard in einem Leserbrief über die Kritik des FW-Fraktionsvorsitzenden an der mangelhaften Informationspolitik im Kreistag und im Aufsichtsrat der Ilmtalklinik echauffierte. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt, dass eben jener Freie Wähler und Aufsichtsrat der Ilmtalklinik einmal mehr aus dem Pfaffenhofener Kurier über die aktuellen Entwicklungen im Klinik-Fusionsprojekt Mainburg erfahren musste. Sind nicht doch in dieser post-weihnachtlichen Zeit ein paar Pfaffenhofener CSU-Potentaten gen Mainburg gezogen und haben im gelobten niederbayerischen Nachbarlandkreis den aufgehenden Stern gesucht. Natürlich war es eines der Informationsgespräche auf CSU-Parteienebene, wie sie in letzter Zeit zunehmend stattfinden, und höchst bedauerlich, dass MdL Erika Görlitz nicht mit dabei und fotografisch verewigt war. Zumindest gehörten der fragwürdigen Delegation sämtliche designierte CSU-Bürgermeisterkandidaten aus dem Kreis der Aufsichtsräte an, und deren namentliche Nennung war wohl hinreichende Wahlwerbung für 2008.

Bedenklich stimmt den gemeinen Vertreter der Freien-Wähler-Fraktion (und immerhin Mitglied im 11köpfigen Aufsichtsrat der Ilmtalklinik) allerdings, dass der Landrat bei dieser parteipolitischen "Stippvisite" über maßgebliche Weichenstellungen im Fusionsprozeß diskutiert hat. Und, wie aus der Berichterstattung zu entnehmen war, über Absichten und Entscheidungen gesprochen hat, die im Aufsichtsrat der Ilmtalklinik noch nicht einmal ansatzweise erwähnt wurden.

Die wegweisenden Entscheidungen über die Zukunft der Ilmtalklinik werden anscheindend also unter schwarzen Brüdern besprochen, und der Pfaffenhofener Kurier avanciert zur maßgeblichen Pflichtlektüre aller informationswilligen Nicht-CSU-Kreis- und Aufsichtsräte. Landkreis, quo vadis?

Wolfgang Inderwies
Fraktionssprecher der Freien Wähler im Kreistag
Aufsichtsrat der Ilmtalklinik GmbH

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Inderwies aus Pfaffenhofen

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