"Die Stimmung in der Wirtschaft ist gut"
Rainer B. Nowak misst der Hallertauer Messe eine große Bedeutung bei. Myheimat-Redaktionsleiter Joachim Meyer unterhielt sich mit Rainer B. Nowak über das Angebot der Hallertauer Messe und den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland.
myheimat: Die Hallertauer Messe öffnet am Freitag, den 13. April 2007, ihre Pforten. Wie viele Aussteller beteiligen sich in diesem Jahr an der Messe?
Nowak: Im Vergleich zur Hallertauer Messe 2005 konnten wir für dieses Jahr die Zahl der Aussteller um weitere 40, auf insgesamt 170 Aussteller, erhöhen.
myheimat: Der Verein "ProWirtschaft Pfaffenhofen e.V." fördert und vertritt die Interessen der Pfaffenhofener Wirtschaft - von Handel, Handwerk, Gastronomie, freien Berufen und Dienstleistern bis hin zur Industrie. Inwieweit kann eine Veranstaltung wie die Hallertauer Messe zu einer Belebung der Pfaffenhofener Wirtschaft beitragen?
Nowak: In der heutigen Zeit ist ein realer Marktplatz für den Informationsaustausch, für die Kommunikation und für die Informationsbeschaffung sehr wichtig geworden. Auf der Messe haben die Besucher die Gelegenheit mit kompetenten Ansprechpartnern direkt in Kontakt zu treten und ihre Fragen und Wünsche loszuwerden.
myheimat: Wenn Sie die Hallertauer Messe nach Wirtschaftssektoren - Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistung - aufgliedern: Welcher Bereich ist am stärksten vertreten?
Nowak: Ganz klar ist der Sektor Handwerk mit dem Bereich Bauen & Renovieren am stärksten vertreten.
myheimat: Sind auch staatliche Behörden wie Polizei oder Schulen bei der Hallertauer Messe vertreten?
Nowak: Als staatliche Aussteller sind die Stadt Pfaffenhofen, das Landratsamt, und das Landwirtschaftsamt vertreten.
myheimat: Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie?
Nowak: Zur Hallertauer Messe 2005 zählten wir über 40.000 Besucher. Nachdem auch die Ausstellerzahlen gestiegen sind, rechnen wir in diesem Jahr mit weiter wachsenden Besucherzahlen.
myheimat: Welches Rahmenprogramm erwartet die Besucher?
Nowak: Als besonderes Highlight während des Messewochenendes findet am Sonntag, 15. April 2007 ein Bulldog-Oldtimer-Treffen statt, das ab 14 Uhr durch die Innenstadt führt. Wir freuen uns, dass viele Aussteller uns als Veranstalter bei der Belebung des Rahmenprogramms mit eigenen Maßnahmen tatkräftig unterstützen. Neben allen Programmdetails erwarten den Besucher viele Gewinnspiele, u. a. werden Reisen und fast 300 Handys verlost. Erschöpfte Besucher können sich am Ende eines interessanten Messetages von Susan Schweizer bei einer 15-minütigen Fitnessmassage erholen. Das ausführliche Programm ist unter www.hallertauermesse.de einsehbar.
myheimat: Können Sie deutschlandweit einen wirtschaftlichen Aufschwung beobachten oder ist dieser Aufschwung nur ein Medienphänomen ohne Nachhaltigkeit?
Nowak: Glücklicherweise hat sich die Konjunktur-Skepsis in der Wirtschaft vom vergangenen Herbst komplett verflüchtigt. Die Stimmung der Unternehmen hat einen historischen Höchststand erreicht. Laut Industrie- und Handelskammer wollen 37 Prozent der bayerischen Firmen ihre Kapazitäten erweitern, erstmals seit 7 Jahren wollen wieder mehr Unternehmen Personal einstellen statt abbauen.
myheimat: Gibt es spezielle Wünsche des Vereins "ProWirtschaft Pfaffenhofen“ an die Kommunalpolitik? Gibt es Pläne in Richtung eines „City-Managers“?
Nowak: Wir arbeiten bereits sehr eng mit der Stadt Pfaffenhofen zusammen. Satzungsgemäß ist auch Bürgermeister Hans Prechter Vorstandsmitglied bei ProWirtschaft. Im letzten Jahr wurde ich zum Beauftragten für Stadt- & Regional-Marketing benannt. Beispiele aus umliegenden Gemeinden und Städten zeigen deutlich, dass es notwendig ist, diese Arbeiten durch eine professionelle Kraft ausführen zu lassen. Mein Ziel ist es, die Attraktivität des Standorts Pfaffenhofen nicht nur zu erhalten, sondern für alle gewinnbringend zu steigern.
myheimat: Wie kann man in ökonomischen Krisenzeiten die „Geiz-ist-geil-Mentalität“ aus den Köpfen der Leute bringen und dafür werben, dass Qualität ihren Preis hat?
Nowak: Es wird immer einerseits den Schnäppchenjäger und andererseits den Qualitätskäufer geben. Was sich aber in der letzten Zeit abgezeichnet hat ist, dass es eine immer weiter wachsende Gruppe von „sowohl-als-auch“-Käufern gibt. Ein Beispiel: Man fliegt für EUR 29,- nach London, kauft dort eine Label-Tasche oder Schuhe für EUR 750,- und fliegt für EUR 29,- wieder zurück. Das ist der Hybride-Kunde. Die Zukunftsfähigkeit der lokalen Unternehmen ist von den eigenen kreativen und innovativen Nischenpositionen anhängig. Zugegeben, das ist kein leichter Weg.
myheimat: Herr Nowak, vielen Dank für dieses Gespräch.
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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