Ringelblume (Calendula), Heilpflanze des Jahres 2009
Ringelblume (Calendula officinalis) ist die Heilpflanze des Jahres 2009.
Wer kennt sie nicht, die in wunderschön leuchtenden
Farben blühenden Ringelblumen. In einem Farbenmix von leuchtengelb bis zu dunkelorange, sehen wir diesen Korbblütler von Juni bis in den Oktober immer wieder neu
im Garten erblühen.
Gebietsweise nennt man die Ringelblume auch: Monatsblume, Goldrose, Ringelken, Totenblume, Sonnenwirbel, Sonnenwende, aus dem Elsass kommt die Bezeichnung Ziegelblume u.v.a.m.
Gut zu wissen:
Der Name Ringelblume wird von den geringelten Samen abgeleitet. Landwirte, Gärtner und Hobbygärtner leiten auch gern das Wetter vom Blühverhalten der Ringelblume ab: Sind ihre Blüten nach 7:00 h morgens noch geschlossen, gibt es am gleichen Tag noch Regen… (muss nicht immer zutreffen, habe ich festgestellt!)
Er liebt mich, er liebt mich nicht …, habt ihr auch schon mal so „orakelt“? Da sollte man sich lieber auf Gänseblümchen etc. beschränken. Denn, das Abreißen der Blütenblätter kann ein Gewitter heraufbeschwören. (Wollen wir doch nicht… oder?)
Ringelblumen im Garten stellen weder große Ansprüche, noch muss man sich großen Herausforderungen stellen. Einmal im April ausgesät, blüht sie wirklich unablässig bis zum ersten Frost. Vorausgesetzt, sie wird regelmäßig „geputzt“… (alte Blütenstände entfernen)
Ringelblumen haben nicht nur heilende Fähigkeiten, sie helfen dem Gärtner/in auch Fadenwürmer abzuwehren, schützen den Boden vor Auswaschungen, lockern ihn und sehen bei all ihrer Arbeit auch noch hübsch aus. Meine Ringelchen dürfen, mit nur ganz kleinen Einschränkungen, überall wachsen…
und was kann sie noch, unsere Calendula?
Nicht umsonst ist sie zur Heilpflanze des Jahres gekürt worden.
sie fördert die z. B. die Wundheilung (kleinere Wunden, Ekzeme, Unterschenkelgeschwüre, Verbrennungen, etc.)
sie spendet Feuchtigkeit bei rauer, trockener Haut,
sie wirkt bedingt schmerzstillend, pilztötend, viren- und bakterienhemmend.
nachgesagt werden ihr auch eine blutfettsenkende,
abwehrsteigernde und gallenflussanregende Wirkung.
Hildegard von Bingen hatte diesen Tipp:
„Ringula, bei Vergiftungen durch üble Speisen.“
und Leonhardt Fuchs, ein Tübinger Professor, schrieb 1542 in sein Kräuterbuch: „Die Blum in die Laug gelegt, macht schön gelb Haar.“ (an alle Blondschöpfe: ran an die Ringelblume!)
innerlich kann sie auch Linderung bringen bei:
Menstruationsbeschwerden, Magen-Darm-Störungen, Magengeschwüren, Gallenbeschwerden, Leberschwäche
und beruhigend auf das Nervensystem einwirken.
Ihr seht, diese Pflanze ist ein wahrer Tausendsassa!
Mein Lieblingsrezept für die äußerliche Anwendung:
Als erstes müsst ihr ca. 120 g voll aufgeblühte und entfaltete Blüten sammeln.
für mein Pflegeöl oder die Pflegecreme braucht ihr:
Ca. 200 ml Olivenöl, ca. 200 g weiße Vaseline,
20 g Bienenwachs (wird erst später gebraucht)
(oder für die Pflegecreme: ca. 500 g Melkfett)
auf 45° erwärmen. (zum Schmelzen bringen)
Für das Pflegeöl: Die gesammelten Ringelblüten dazugeben, umrühren und etwa 2 Stunden bei dieser Temperatur ziehen lassen. Zum Abkühlen an einen kühlen Ort stellen und weitere 1- 2 Tage ziehen lassen.
Den Sud abseihen (ich nehme dazu ein dünnes Geschirrtuch, geht aber auch mit Kaffeefilter, etc.)
Bienenwachs im Wasserbad schmelzen und mit dem Öl vermischen. In saubere (ausgekochte!) Fläschchen, Gläser füllen.
Für die Pflegecreme: Die gesammelten Ringelblüten dazugeben, umrühren und etwa 10 Minuten bei dieser Temperatur ziehen lassen. Zum Abkühlen bei Raumtemperatur weitere 2 - 3 Tage ziehen lassen.
Alles noch einmal erwärmen und den Sud abseihen (ich nehme dazu ein dünnes Geschirrtuch) In saubere, ausgekochte Babykost- Marmeladengläser oder Cremetigel gefüllt und gut verschlossen, kann die Creme bis zur nächsten Ernte im Folgejahr verwendet werden.
Für den Tee:
Ca. 9 Teelöffel frische Blüten mit einem ½ l kochendem Wasser übergießen. Nach 10 Minuten durchfiltern.
Eine Tasse vor den Mahlzeiten getrunken, hilft bei Gallenbeschwerden.
Ist der Mund- oder Rachenraum entzündet…
mehrmals täglich mit dem lauwarmen Aufguss spülen
oder gurgeln.
Und das Schönste zum Schluss:
Ringelblüten und Blätter sind essbar. Richtige Farbcreationen kann man damit auf den Teller zaubern.
Die Blätter unter Blattsalate gemischt… also, mir schmeckts!
Die Blüten zur Deko, gemischt mit Butter, Frischkäse,
oder auch im Kuchen … tolle Farbeffekte. … mir schmeckts!
Und nun schaut sie Euch an, die Heilpflanze des Jahres 2009.
Bei mir hat sie längst Eindruck auf Augen, Körper, Geist und Seele gemacht.
Bei Euch auch?
Bürgerreporter:in:Gisela Schild aus Peine |
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