Meditation am Bahndamm
Diese Magerböden haben viel überraschendes - wenn wir nur hinschauen.
'Da steht ja bloß Unkraut!' sagen manche Menschen. Ein schwerer Vorwurf, dieses 'Un', die Silbe der Verneinung.
Wir sind gewohnt, damit Gegensätze auszudrücken:
Glück für Segen - Unglück für Heimsuchungen
Klar für lauter - unklar für dunkel und vieles mehr.
Aber Kraut - Unkraut? Das erinnert mich an Ungeziefer, ein Begriff, mit dem man heute die meißten Insekten abtut, egal wie wichtig im Kreislauf der Natur sein mögen. Hier haben wir nur noch die Verneinung, denn wer spricht schon von Geziefer.
Lernen wir auf einer kleinen Wiese sehen - was entdecken wir dann erst auf der großen, am Wegrand, oder gar am Bahndamm.
Ich persönlich halte es für nötig, daß Menschen die Herzen und die Augen für die undressierte Natur neben und in sich öffnen.
Es ist nicht wichtig Blumen und Dinge mit Namen zu nennen und ihren Nutzen zu wissen. Wichtig ist, so finde ich, sie wahr zu nehmen und als einen , oft unerklärbaren, Bestandteil der Schöpfung zu erkennen: Das Geschenk Gottes an uns anzunehmen.
Auf mich wirken sie jedenfalls wie ein Urlaubstag, wo ich unvernünftig sei darf, ein bischen unkulitivier, unerzogen, unartig - eben wie ein Kind.
Es wird so viel von Freiräumen gesprochen: für Empfindungen und Gedanken. Brauchen wir nicht so einen Raum wie z.B. den Bahmdamm, wo Flugsamen ein Chance hat, die Kräuter, das Geziefer ??
Bürgerreporter:in:bärbel stephan aus Peine |
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