Der Herzberg in Peine - Naherholung in der Stadt und Oase der Stille
Ein Riese wanderte durch die norddeutsche Tiefebene, durch die Lüneburger Heide in Richtung Peine. Hier legte er eine kurze Pause ein und schüttete den Sand aus seinen Schuhen.
Genug, um für norddeutsche Verhältnisse einen hohen Berg aufzuschütten. Dann legte er sich zum Schlafen nieder und drückte mit dem Kopf eine herzförmige Vertiefung in den Sandrücken. Der Name "Herzberg" war geboren.
Viele Jahrhunderte später wollten die Peiner den Herzberg bepflanzen. Im Jahr 1911 wurde durch eine großzügige Spende in Höhe von 30.000 Goldmark durch Adolf Wilhelm Krasnapolsky, einem ehemaligen Peiner, der in Amsterdam zu Reichtum gekommen war, die Gestaltung des Stadtwaldes möglich. Ein Gedenkstein und ein Weg erinnern noch heute an den hochherzigen Stifter.
Im Herzberg findet sich seit dem 9. November 1937 auch der „Liegende Soldat“ – das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege, welches vom Künstler Joseph Enseling und Bildhauer Hoffer aus einem etwa 400 Zentner schweren Gesteinsblock gemeißelt wurde.
Außerdem steht in der Nähe des Ehrenmals die 1993 aufgestellte, vom Künstler Maximilian Stark erstellte Gedenkstätte für zivile Opfer des NS-Regimes. Das Kunstwerk symbolisiert das Martyrium der gequälten Menschen, die hilflos der Unmenschlichkeit und Brutalität ausgesetzt sind.
Diese Oasen der Stille und des Gedenkens liegen etwa auf halber Höhe der Kastanienallee am Waldrand und sollten bei einem Spaziergang nicht unbeachtet bleiben.
Die Treppe zum zentral gelegenen Wasserturm, der im Jahr 1908 gebaut wurde und unter seinen Zinnen eine der vielen Peiner Eulen beherbergt, schmiegt sich nicht nur in die abwechselungsreiche Landschaft, sondern bietet auch sportlichen Anreiz. Der Herzberg ist Treffpunkt für Lauftreffs und andere Sportler. Er bietet aber auch die Möglichkeit zu ausgedehnten Spaziergängen in beschaulicher Ruhe.
Man findet heute einen Wald am Stadtrand von Peine vor, der sowohl Plätze zur Rückbesinnung bietet, als auch weitläufige Wiesen, die zum lauten rumtollen auffordern. Ob der Liebesgrund allerdings daher seinen Namen hat …? Wer weiß ;-)
Seht selbst, wie schön es ist im Herzberg zu spazieren, und begleitet mich auf einem sommerlichen Sonntagsausflug in den Peiner Stadtwald.
Bürgerreporter:in:Kai Schild aus Peine |
23 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.