Horst Köhler : Missverständnis

PAZ vom 1.6.2010

Horst Köhler

- Missverständnis -

Lieber Herr Reinhard Urschel,

Bundespräsident Prof. Horst Köhler konnte in seiner sechsjährigen Amtszeit so manches Missverständnis aus dem Weg räumen. Straffällige unbequeme Bürger durften nur von Straferlass auf Grund eines Gnadengesuches träumen. Unbescholtene Bürger sich in diesem Land wieder sicher fühlen, was viele sich gerade von einem Staatsoberhaupt wünschten. Er möge alles auf Herz und Nieren prüfen, auch wenn sich so manche Politiker stark fühlten, die nur Kritik an Schwachen übten.

Der Präsident hatte großes Verständnis für die Armen, die ihm am Herzen lagen. Niemand sollte vor unbequemen Fragen, was konnten sie in den vergangen Jahren an Vermögen sparen, wenn sie Arbeitslosengeld beantragten, Angst vor dem Verlust ihres Eigentums haben. Jeder konnte sein angespartes Wohnhaus behalten. Schließlich musste man auch anderorts Miete zahlen.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, nicht zu den Waffen greifen. Und nicht auf Jene zielen, die als Staatsdiener einen ruhigen Job schieben. Alle müssen anpacken, um ein steigendes Bruttosozialprodukt zu schaffen. Sowohl bei den Werktätigen in den Produktionshallen, als auch bei den Banken. Man könne künftig nur einem starken Euro erhalten, wenn sich alle europäischen Staaten an den Stabilitätsfaktor halten. Und nicht übermäßige Schulden machen, für die viele Bürger kein Verständnis haben. Was führende Politiker aus ihrem Land machen, wenn diese nicht verstehen zu Haushalten.

Prof. Horst Köhler hat vorzeitig seine Amtsgeschäfte aufgegeben, er darf nicht Missverstanden werden. Dieser Bundespräsident war nahe am Menschen, daran können sich führende Politiker in Deutschland nur schwerlich messen.

Gruß

Lothar Assmann