War es immer gut was die Zeit mit unserem Dorf Vöhrum gemacht hat ?

Hof an der Gartenstr.
55Bilder

Wenn ich nun sinnend und nachdenklich meine Fotos betrachte, die ich bei einer Tour durch Vöhrum gemacht habe, fallen mir ganz von selbst meine Kindertage ein.

Es gab für uns kein TV, kein CD-Player, kein Handy, kein Gamboy und noch keine Jeans ! , - , um nur einiges aufzuzählen.
Aber wir hatten Dorfstraßen die noch nicht zugepflastert oder betoniert waren !
Hier fuhren noch die Bauern mit ihren Pferdegespannen und großen hölzernen Ackerwagen, auf denen sie ihr Getreide oder Heu oder Kartoffeln und Rüben einfuhren. Autoverkehr oder Trecker gab es in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhundert auf diesen Dorfstraßen sehr selten.

Dadurch waren diese Straßen der beste Spielraum für uns Kinder !
Hier konnten wir Hunkepott spielen, oder ein Loch in die Erde machen und mit den Murmeln "schangeln" , - , wer kennt diese schönen Spiele heute noch ?!
Ein Kind hatte einen Ball und so wurde Fußball oder Völkerball gespielt , - , der Pferdewagen des Bauern kam ja nicht mit 50km/h angefahren, so hatten wir immer genügend Zeit an die Seite zu gehen , - , oder sich hinten auf den Ackerwagen zu schwingen um ein Stück mit zu fahren.

Von den letzten Bilder - hier auf Seite 2 - vom alten Haus Nr. 26 in der Triftstraße habe ich einige Aufnahmen aus mehreren Blickwinkeln gemacht.
Schon allein aus dem Grund, weil der letzte Bewohner, ein Sohn des Schuster Hantelmann, vor einiger Zeit verstorben ist , - , und nun sieht es so aus, daß es bestimmt abgerissen wird , - , auch wenn es so wie es noch steht , das älteste Haus in Vöhrum ist.
Wie schon erwähnt wohnte hier ein "armer Schuster" Hantelmann , zu dem ich noch als Kind unsere Schuhe zum Reparieren oder Besohlen brachte.
Auf dem Bild Nr. 48 sieht man links die Stalltüren und ganz rechts war der Eingang über eine Diele ins Haus.
Diese Diele und andere Räume hatten einen festgetretenen Lehm-Fußboden, in einer dieser sehr niedrigen Räume hatte der Schuster Hantelmann seine Werkstatt. Er war damals schon nicht mehr jung, hatte eine Schürze um und saß auf einem Bock an der Werkbank, dabei hatte er einen Schuh zum flicken in den Händen.
Auf mich wirkte er damals immer sehr brummig, er nahm mir die Schuhe ab, begutachtete sie kurz und sagte dann wann wir sie wieder abholen konnten. -

Wenn ich jetzt von meinen Fotos auf die Straßen u. Häuser von heute blicke, - - , merke ich, daß ich doch schon ein wenig älter geworden bin . . . . . . . aber auch das ist das Leben , nichts bleibt und ist so wie es einmal war.

Bürgerreporter:in:

ADOLF Stephan aus Peine

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