Romantischer Park vor den Toren der Stadt Peine

"Warum in die Ferne schweifen , sieh , das Gute liegt so nah", war für die Peiner zu Anfang des letzten Jahrhundert noch aktuell.

Die Idee für diesen Gastronomiebetrieb mit Erlebnis-Charakter, brachte der Maurermeister Aumann aus den Vereinigten Staaten von Amerika mit.
Als er ihn 1898 baute war dieses neue Parkhaus - im Volksmund Aumanns Garten - bald ein gut bekannter Anziehungspunkt in der gesammten Provinz.

Im Park hob Aumann zwei Teiche aus, zehn Meter hohe Wasserfontänen sorgten dann für ein stilvolles Ambiente. Manches Liebespaar mietete sich ein Ruderboot um auf dem Wasser stille und romantische Stunden zu genießen.

Aumann war ein Mensch mit ziemlich fortschrittlichen Ansichten. Strom war damals noch eine Seltenheit, so sorgte er gleich für eine eigene Stromversorgung , - , ein umweltfreundliches Windrad. Dieses Windrad betrieb zugleich eine Pumpe, so hatte er gleich das nötige Trinkwasser.
Und da es anderswo oft an Lichtquellen mangelte, war auch Aumanns Garten beliebt, der Hausherr hatte einige Ecken mit Lampen ausgeleuchtet. Zeitgenossen berichteten davon, daß dort ein heißbegerter Treffpunkt für Liebespaare war.

Im heutigen Jahrhundert ist von diesem romantischen Garten nichts mehr zu sehen.
Mit der Badeanstalt gleich nebenan wollte Peine am Neustadtmühlendamm damals ein Sportfeld im Süden der Stadt errichten.
Wo heute ein Sportplatz und Vereinshaus von TSV Marathon steht, und wo man am Rand des Platzes hohe alte Bäume sehen kann , - , dort ist vor gut hundert Jahren das Parkhaus von Aumann mit Garten und Teichen gewesen.

Der Glanz von Aumanns Garten erlosch mit dem Beginn des ersten Weltkrieges.
Nicht nur daß die Gäste ausblieben. Auch der moorastige Boden forderte seinen Tribut.
Die Gebäude wurden baufällig und ganz langsam ergriff die Natur wieder Besitz von ihrem einstigen Territorium. In den dreißiger Jahren verfiel das Parkhaus und die Teiche wurden zugeschüttet.

Quelle : Stadtarchiv Peine