Orchestre d´Harmonie Municipal ALSATIA Drusenheim - Concert de Printemps 2011
Neugierig gemacht durch Plakate und Handzettel wollte ich doch mal wissen was Drusenheim in Sachen Musik zu bieten hat - und um´s gleich zu sagen - ich war begeistert, sowohl von der Auswahl als auch der Qualität.
Wie gesagt - ohne rechte Vorstellung vom Inhalt des Abends betrat ich den örtlichen Festsaal "Le Gambion" und war erst einmal von den vielen Jugendlichen in Weiß bzw. bordeaux-rotem Jacket verwirrt.
Sollte ich beim Schulkonzert gelandet sein?
Die nicht gerade kleine Veranstaltungshalle füllte sich zusehens und ich habe auch kaum noch freie Plätze gesehen. Die rotbejackten Musiker nahmen Platz, das Licht erlosch - und hinter mir ertönte ein bretonischer Dudelsack, ein Biniou. Der Spieler durchschritt den Saal und erstieg die Bühne, ein erwachsener Trommler führte eine kleine Gruppe von vielleicht 12-jährigen stolzen, ebenfalls trommelnden Pimpfen an. Ein kleines "Bagad" - nur ohne die Flöten - meine Lieblingsmusik aus Saint Nazaire - im Elsass!
Alles wird gut!
Danach bzw. einige lange Grußwort-Minuten später eröffnete das im Big-Band-Stil aufgebaute Orchestre d´Harmonie mit einem Medley aus "Lord of the Dance" - sehr gekonnt arrangiert.
Danach konnten auch die Solisten mit Trompete, Saxophon, Klarinette oder Querflöte ihr Können beweisen. Das Repertoire des Abend zog sich von Klassik (Adagietto pour Flute), einem Gummi-Mambo und Rock bis zum Saint Louis Blues und Soul Bossa Nova hin, insgesamt 14 Stücke standen auf dem Programm.
Auch der Nachwuchs mischte im Orchestre de Jeunes de Drusenheim kräftig mit und wechselte sich mit der "Harmonie" ab.
Die Gruppen sind immerhin 61 bzw. 31 Spieler stark!
Während M. Jean-Claude Stoeffler (Harmonie) und der junge M. Nicolas Schiff (Jeunes) die Orchester dirigierten führte Präsident Jacky Keller durch den Abend.
Abschließend gab die "Harmonie" das "Concerto pour Batterie" zum Besten - der ebenfalls noch junge M. Raphael Friedrich konnte dabei ausführlich darlegen was seine "Schießbude" so hergeben konnte.
Drei Zugaben waren die Folge, und ich war erst gegen Mitternacht zuhause. Das Publikum war mit gefühlsausbrüchen eher zurückhaltend, aber beileibe nicht lahm! Und was mich erstaunte - auch die kleinen "Schietbüddel" waren mit im Publikum, natürlich nicht immer leise. Der Begriff "Kinderlärm" scheint es in Frankreich nicht zu geben... es ist gewöhnungsbedürftig - aber gut so.
Ich kann nur sagen - ein solch kleiner Ort der solche wirklich guten Amateurmusiker - vor allem auch bei den Jugendlichen!- in insgesamt drei Bands hervorbringt hat wirklich Respekt verdient, und der auch ausserhalb Drusenheims gezeigte Erfolg bestätigt das.
Weitere Info:
http://www.alsatiadrusenheim.fr/
Leider gibt meine kleine Digitalkamera bei diesen Lichtverhältnissen nicht mehr her - ich bitte das zu entschuldigen.
Bürgerreporter:in:Edgard Fuß aus Tessin |
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