MEDIKAMENTE - Segen und Fluch zugleich!?
Markumar = Blutverdünner (umgangssprachlich)
Seit meiner zweiten Lungenembolie und Thrombose nehme ich dieses Medikament ein.
Zu der gestellten Frage muß ich folgend Begebenheit erzählen:
Am Abend des 11.09. habe ich, auf dem Rollator sitzend, unsere Terrasse aufgeräumt. Als ich die Stühle ordentlich hinstellen wollte kippte einer so, daß er gegen meinen Unterschenkel fiel. Es hat gar nicht sonderlich weh getan. Ich räumte hier und da noch was auf und ging dann rein um zu duschen.
Aber wie staunte ich als ich meine Kompressionsstrümpfe auszog. Da hing ein tennisballgoßes, blaues Geschwullst unterhalb meines Knie's. Es gab nur noch einen Griff zum Telefon um eine Taxe anzurufen. Eisgekühlt, fuhr ich mit dieser Einblutung spontan in die
- Notfallversorgung des Peiner Klinikum
- Vorstellung beim Klinik-Chirurgungen
- Stationäre Einweisung
Die Einblutung war mit dem Eis zwar zum Stillstand gekommen, aber so groß, daß sie rausgeschält werden sollte. Ging aber nicht - weil eine OP unter Gerinnungshemmer keinen Sinn gemacht hätte.
Eine schnelle Regulierung des Quick-Wertes (Erhöhung der Gerinnungswerte) wollte man wegen der kürzlichen Lungenembolie nicht durchführen.
Also hieß das für mich: diese Zeit auszusitzen. Füße hochgelegt, mit aufgelegten Eisbeuteln, hütete ich fortan das Bett. Mit dieser enormen Schwellung durfte ich aber nicht nach Hause. Bei jeder festeren Berührung hätte die Haut einreißen/platzen können.
Nach 14 Tagen war die erwähnte Operation möglich und wurde gut durchgeführt. Der Chirurg sagte mir bei der erste Visite, daß er dort einen faustgroßen Blutkuchen entfernt haben. Ich fand das ganz schön heftig!!
Nun sollte der Eiertanz andersrum: mit Thombosespritzen, Thombosespritzen +Markumar, Einstellung zurück zu ausschlieslich Markumar, beginnen.
Am 02.10 bin ich (erbettelt) entlassen und habe ich nach Verordnung weiter gepritzt. Mein Hausarzt hat mich weiter behandelt. Am Montag sind die 8 Fäden gezogen. Aber wegen der Quickwerte muß ich noch alle drei Tage zur Blutbabnahme/-bestimmung und immer neue, angepaßter Medikamentengabe.
Nun ist gut ein Monat darüber vergangen. Normalerweise würde ich einen blauen Fleck zwar zur Kenntnis nehmen, aber keinerlei Worte darüber verlieren. Vor zwei Jahren hatte ich schon mal eine große Einblutung innerhalb des Kniegelenkes. Diese Genesung/ Mobilisierung hat mich aber ein halbes Jahr meines lebendigen Lebens gekostet.
Einerseits empfinde ich die regionale Krankenversorgung in unserem Umkreis optimal.
Andererseits erlebe ich jedoch dieses Medikament im Moment als ein Fluch für mein, schon reduziertes, Leben. Soll ich mit einer Verneinung dazu, einfach auf Risiko, weiterleben?
Bürgerreporter:in:bärbel stephan aus Peine |
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