Erinnerungen an Weihnachten in den 1950er Jahre

von rechts: Großmutter Helene, Vater Fritz, Schwester Heike, Mutter Gerda, Bruder Jürgen, AUFNAHME MIT MEINEM 1.FOTOAPARAT
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  • von rechts: Großmutter Helene, Vater Fritz, Schwester Heike, Mutter Gerda, Bruder Jürgen, AUFNAHME MIT MEINEM 1.FOTOAPARAT
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Vöhrum war in den fünfziger Jahren wirklich noch ein kleines, und ab November, ein dunkles verschlafenen wirkendes Dorf mit vielen Bauernhöfen. Straßenlaternen gab es nur an den Kreuzungen oder Einmündungen.

Für uns Kinder war es in dieser Zeit angenehmer bei Muttern mit in der Küche zu sitzen, wo der Kohleherd noch die einzigste Wärmequelle im Haus war. An den anderen Fenster im Haus hatten sich überall die Eisblumen auf den einfachen Fensterscheiben gebildet.
Wir Kinder standen manchmal davor und drückten einen Finger in die eisigen Gebilde, um dann einmal dort durch zu sehen.

Die Kerzen vom Adventkranz zündete die Mutter meißt nur am Adventsonntag an , dazu gab es auch selbstgebackene Kekse. Am liebsten bin ich in dieser Vorweihnachtszeit in Peine gewesen. Von der Wohnung meiner Oma im Gröpern, bin ich gern durch die Innenstadt gelaufen, um an den Schaufenster der Geschäfte und Läden, meine Nase platt zu drücken beim bewundern der vielen Spielzeugsachen, die wohl für mich unerreichbar erschienen !

Zu Haus in Vöhrum haben wir sicher der Mutter ein Loch mit der Frage in den Bauch geredet, wann denn nun endlich Heiligabend wäre.
An dem Tag steckte uns Mutter noch zum Baden in die Zinkwanne, die immer in der Waschküche bei der Schwengelpumpe stand. Am Nachmittag gingen wir mit Mutter in die evangelische Kirche zum Weihnachtsgottesdienst. Vater ging nicht mit, es hieß für uns, er muß den Weihnachtsmann festhalten.

Der Rückweg von der Kirche war immer sehr aufregend, was wohl der Weihnachtsmann gebracht hat ? Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden, in einigen Häusern an der Straße sah man die Kerzen der Weihnachtsbäume durch die Fenster flackern.
Zu Haus angekommen ging Mutter in die Weihnachtsstube - - wir Kinder mußten in der Küche so lange warten , bis das Bimmeln einer Glocke uns zur Bescherung in die Stube rief. - - Klingelingeling !!

Etwas ängstlich und zögernd öffneten wir die Stubentür - und da stand er der Weihnachtsbaum ! Die vielen Wachskerzen strahlten ein helles, warmes Licht über das ganze Zimmer. In den vielen silbernen und goldenen Kugeln und dem Lametta , das an den Tannenzweigen hing, glitzerte und blinkte das Licht der Kerzen !
Unter dem Weihnachtsbaum lagen viele Päckchen in buntem Papier verpackt.
Last uns erst ein Lied singen, sagte Mutter.
Nach der letzten Strophe sagte Mutter: "Frohe Weihnachten !"
Damit war die Bescherung frei gegeben, und wir gingen ans Auspacken der wundersamen Päckchen.

Bürgerreporter:in:

ADOLF Stephan aus Peine

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