Kloster Kreuzber in der Rhön
Kloster Kreuzberg schenkt nur selbstgebrautes Bier aus
Peiner schauten Braumeister über die Schulter
Schon weit über 30 Jahre verbringt Günter Kerzel hin und wieder mit seiner Familie den Urlaub in der schönen Rhön.
Ziel ist dann immer die nähere Umgebung vom Kreuzberg, dem hl. Berg der Franken.
Behauptet Opa Günter, dass er die Natur dort so liebt, so meinte früher schon sein Sohn und jetzt die Enkelkinder, dass es wohl eher daran liegt, dass sich auf dem 928 m hohen Berg ein Kloster befindet und dort so köstliches dunkel gebrautes Bier zum Ausschank kommt.
Um nun mal selbst mit anzusehen, wie dieses köstliche Nass bebraut wird, machten sich 14 Frauen und Männer aus Peine auf den Weg und verbrachten bei herrlichem Herbstwetter ein Wochenende in der Rhön.
Wer keine Zimmer mehr im Kloster bekam, quartierte sich im nahe gelegen Bischofsheim ein.
Braumeister Ulrich Klebl berichtet, dass auf dem Kreuzberg 1692 von den Franziskanern an dem bereits bestehenden Wallfahrtsort ein Kloster errichtet wurde. Diesem Zweck diente das Kloster in ununterbrochener Folge bis in unsere Tage.
Im Jahre 1731 wurde dem Kloster eine Brauerei angegliedert.
Zurzeit leben im Kloster sechs Franziskaner. Die Verrichtung der praktischen Tätigkeiten in der Schänke und Pensionsbetrieb wird von ca. 50 weltlichen Angestellten wahrgenommen.
Bis 1954 wurde nur mit Schnee und Eis gekühlt:
Dazu packte man die eichenhölzernen Lagerfässer in den Wintermonaten mit Schnee und Eis ein.
In den unterirdischen Gewölbekellern hielt sich der Schnee bis in die späten Sommermonate.
So konnte auch an den warmen Tagen kühles Bier ausgeschenkt werden.
Dokumentiert wurde das Ganze, durch herumgereichte Fotos.
Durch laufende Investitionen konnte eine Stilllegung des Betriebes verhindert werden. So wurde der letzte große Umbau 2001 abgeschlossen.
Im Brauereibetrieb arbeiten 5 weltliche Mitarbeiter.
Früher gab man das Bier kostenlos an die Pilger ab. Diese wiederum zeigten sich nicht kleinlich und hinterlegten neben den leeren Maßkrügen ein Biergeld. Dieser Brauch hat sich etwa bis 1920 gehalten. Steigender Missbrauch hat jedoch dazu geführt, dass das Bier in der Folgezeit nur gegen Entgelt abgegeben wird.
Neben einem Pils gibt es hauptsächlich das dunkel gebraute Bier, welches ein Alkoholgehalt von 5,4 % enthält.
Das helle Hefe-Weizen bekommt man nur von Mai bis Anfang Oktober, wogegen das Weihnachtsbock mit einem Alkoholwert von 7,6 % Ende des Jahres ausgeschenkt wird.
Klebl betont, dass alle Biere unfiltriert sind. Sie enthalten dadurch wertvolle Hefe, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine.
Viele der Teilnehmer meinten, dass sie in den letzten Tagen dann ja besonders gesund gelebt haben.
Nur auf Bestellung wird abgefüllt. So bekommt man stets frisches Bier.
Für die Klosterschänke ist ein 900 l Tank angeschlossen.
Fässern kann man vom 5l bis 50l erwerben, zum Teil im originalen bayrischen Anstich, aber bereits auch mit KEG.
Der Braumeister betont besonders, dass alle Biere, in der Summe ca. 9000 hl jährlich, in der eigenen Klosterbrauerei gebraut werden und nicht ein Tropfen fremd eingekauft wird.
Er bittet die Teilnehmer, diese bei entsprechenden Gesprächen kund zu tun.
Braumeister Klebl fügt weiter an, dass am letzten Wochenende sage und schreibe 5000 l Bier zum Ausschank kamen.
Sollte das evtl. auch an der Anwesenheit der Peiner mit gelegen haben?
Bürgerreporter:in:Günter Kerzel aus Peine |
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