Das Doping der Tischtennisbeläge hat ein Ende
Beim Frischkleben (oder in Spielerkreisen einfach „Kleben“) wird der Gummibelag des Schlägers erst kurz vor Spielbeginn auf das Schlägerholz geklebt. Dabei werden besondere Klebstoffe verwendet, die den Belag griffiger, elastischer und damit topspinfreudiger machen. Der Belag wird noch fast „nass“ auf das Holz geklebt.
Dadurch sind schon beim Eröffnungstopspin direkte Punkte möglich geworden. Daher wird dieses Verfahren bei fast allen aggressiven Angriffsspielern, selbst in unteren Klassen und Jugendlichen eingesetzt. Darunter leidet jedoch neben der Ballsicherheit vor allem die Haltbarkeit des Belages und natürlich der Spielverlauf wurde so ziemlich unattraktiv und öde.
Zusätzlich stellte die Freisetzung der Lösungsmittel in Hallen und Umkleideräumen auch ein gesundheitliches Problem dar.
Die ITTF hat wegen der Gesundheitsgefährdung schon mit Wirkung ab September 2006 das Kleben in umschlossenen Räumen verboten. Oft wurde dann aber das Frischkleben außerhalb der Hallen vorgenommen um damit das Verbot zu umgehen. Ab 2008 wurde dann das Frischkleben mit Frischkleber über einem bestimmten Lösungsmittelwert komplett verboten.
Eine Verlangsamung des Spiels wird dadurch allerdings nicht erreicht, da es inzwischen von der Industrie entwickelte Beläge mit Frischklebeeffekt gibt, die auch ohne Frischkleben maximales Tempo haben.
Vielleicht sollte die ITTF mal über andere Alternativen nachdenken, um den Tischtennissport „etwas“ langsamer zu machen, denn ein größerer Ball, geänderte Punkteregelungen und ein Verbot des Frischklebens haben nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht.
Tischtennis ist nun mal eine der schnellsten Ballsportarten der Welt und sollte , wie die Formel 1, ab und zu mal gebremst werden, um auch den Zuschauern einen attraktiven und sichtbaren Sport zu bieten.
Bürgerreporter:in:Norbert Müller aus Pattensen |
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