Schreibkunst
Bei myheimat gibt es mittlerweile viele gute Fotografen, die sich auch fast professionelle Kameraausrüstungen zugelegt haben.
Wie sieht das aber mit dem Schreiben aus.
Ist Schreiben eine Kunst die man kann oder auch ein Handwerk das man erlernen muss?
Bisher hatte ich einfach so losgeschrieben, wie es mir in den Sinn kam. Da sind mir allerdings auch so einige Klopfer passiert. Weniger von der Rechtschreibung, da gibt es Überprüfungsprogramme, mehr von der Aussage und dem was die Leser letztendlich verstehen.
Da niemand meine Artikel gegenliest, und selten Kritik seitens der mh Leser kam, habe ich mir ein Buch besorgt, in dem die Grundlagen und die Technik der Schreibkunst erklärt werden. Für einen Euro auf dem Flohmarkt 750 Seiten über das edle Handwerk des Schreibens, das war schon einmal ein Schnäppchen.
Als erstes wird von dem Herausgeber Otto Schumann dargestellt, das man von Schreiberei nicht leben kann. Ganz egal was man für einen Stil hat oder wie man sich ausdrückt. Bis auf wenige Ausnahmen bleibt man ein armer Philosoph.
Aber dann kommt doch etwas Handwerkliches, mit dem man etwas anfangen kann.
Man soll so schreiben und sich ausdrücken, dass der Leser möglichst genau den Eindruck und das Erlebte des Schreibers geistig erfassen kann.
So wie man beim Klavierspielen vorher üben muss um sich öffentlich darzustellen, so sollte auch der Hobby-Schriftsteller ein wenig Geduld beim Formulieren haben und vielleicht noch einmal den Artikel durchlesen, überdenken oder eine Nacht darüber schlafen. In der Wortwahl sollte man abgeleierte Ausdrücke vermeiden.
Jetzt fange ich schon mit Rezepten an.
Ich habe mir beim durchlesen des Buches einen Spickzettel gemacht, den ich jetzt nachfolgend aufschreibe.
Wichtig bei einem Artikel den man schreibt sind die 6 W!
1 – W Wer hat etwas erlitten, erlebt, getan usw.?
2 – W Was hat er getan?
3 – W Wann hat er es getan?
4 – W Wo hat er es getan?
5 – W Wie hat er es getan?
6 – W Warum hat er es getan?
So sollte also jeder mh-Bericht darüber Auskunft geben und die Antworten der W Fragen wie ein Gerüst stehen. Selbst bei kleinen Berichten aus dem Alltag.
Zur Kurzgeschichte
Kurz, knapp und auf das Wesentliche begrenzt.
Nur ein Ereignis Darstellen, nur eine kurze Geschichte aufgeteilt in drei Abschnitte:
1 – Einleitung
2 – Hauptgeschehen
3 – Lösung
Diese drei Teile sollten wie ein Uhrwerk ineinander verzahnt sein damit ein kleines Kunstwerk entstehen kann. Die Drehbücher der Vorabendkrimis geben da auch ein gutes Beispiel.
Schablonenartig sollte man aber auch nicht vorgehen.
1 -Trotzdem zunächst die Charaktereigenschaften des Helden in der Einleitung darstellen.
2 - Im Hauptgeschehen eine Steigerung und eine vorbereitete Überraschung einbauen, wie eine Bedrohung oder Ausweglosigkeit.
3 - Zuletzt die Lösung der Geschichte, in dem der Held oder das Gute (Böse) siegt.
Zuviel des Guten?
Ich will keinen Roman schreiben oder eine Novelle, in der das Ereignis so bald wie möglich dargestellt werden soll.
Ich hoffe ihr seid nicht verunsichert worden und ich habe niemanden gelangweilt, denn das ist des Schreibers größter Feind.
Ach ja, das Buch:
Grundlagen der Technik der Schreibkunst
Handbuch für Schriftsteller, Pädagogen, Germanisten, Redakteure und angehende Autoren
Herausgegeben von Otto Schumann 1983 bei Pawlak ISBN: 3-88199-099-2
Gibt es schon gebraucht ab 99 Cent bei Amazon.
So, und nun zur freiwilligen Selbstkontrolle der 6 W:
1 Wer – Ich
2 Was – ein Buch besorgt
3 Wann – Kürzlich
4 Wo – auf dem Flohmarkt
5 Wie – Käuflich für 1 €uro erworben
6 Warum – will Schreibstil verbessern
Wie man sieht und liest klingt das blöde, da muss ich wohl noch etwas mehr üben.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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