Was bedeutet (mir) eigentlich Pfingsten?

Der Heilige Geist muss ja nicht immer eine weiße Taube sein - in meinem Fall waren es mehrere und sie waren kunterbunt :-)
  • Der Heilige Geist muss ja nicht immer eine weiße Taube sein - in meinem Fall waren es mehrere und sie waren kunterbunt :-)
  • hochgeladen von Kirsten Steuer

Der Name "Pfingsten", der sich von dem griechischen Wort "pentekosté" ableitet, bedeutet nichts anderes als der "Fünfzigste". Gemeint ist damit der fünfzigste Tag nach Ostern, also 50 Tage nach der Auferstehung Jesu.

Wir heutigen Christen feiern diesen Tag als Gründungs- bzw. Geburtstag der Kirche. Er ist von der Wichtigkeit etwa gleichzusetzen mit Weihnachten und/oder Ostern, wobei für mich persönlich Ostern das wichtigste christliche Fest ist.

Es wird berichtet, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren.
Wie die Heilige Schrift erzählt, redete und predigte nach diesem Ereignis jeder Apostel in einer anderen Sprache.

Die Kirche hatte nun gestern also wieder einmal Geburtstag.
Mit meinem Mann ging ich erwartungsvoll in den Gottesdienst im Nachbardorf, zu dessen Gemeinde wir gehören.
Pfingsten - wie erwähnt, so wichtig wie Weihnachten oder Ostern - sollte gefeiert werden! Sicher würde es sehr voll in der Kirche sein?! Eine gehaltvolle, stärkende und tieftreffende Predigt hatte ich mir erhofft.

Ja, es war tatsächlich voll in der kleinen Kirche - fast ein Viertel oder Fünftel aller Gottesdienstbesucher gehörten zu einer Tauffamilie.
Eine Taufe - eigentlich ein gutes Datum dafür. Allerdings halte ich nun so gar nichts von Babytaufen. "Dummer Weise" verbot dann die Pastorin der Verwandtschaft auch noch, während des Gebetes und der Taufe selbst, Fotos zu machen!!! (Dann hat der Kleine ja später gar nichts davon ;-D).
Die "guten Wünsche", die die Taufpaten und anderen Verwandten dem Täufling mit auf den (eigentlich christlichen) Lebensweg gaben, haben so gar nichts vom Glauben an Jesus Christus bezeugt. Floskeln, die man so daher sagt wie "Ich wünsche dir alles Gute und sei immer fröhlich" - fehlte nur noch ein "Toi toi toi - und dreimal über die Schulter gespuckt" - ok, ich werde ironisch - reiß' mich jetzt zusammen ....

Die Predigt, die keine solche im eigentlichen Sinne war - was gemeinhin nicht schlimm ist - begann mit einer Art "Lüge".
Es war alles inszeniert - ein kleines Theaterstück, wie man es im Kindergottesdienst hätte erwarten können:
Angeblich lag am Morgen, als die Pastorin in die Kirche kam, ein Päckchen am Boden .... (selbstverständlich gehörte das zur Geschichte und 'zählt nicht als echte Lüge', wie mein Mann mir erklärte. So so ... ;-D)
Das Päckchen wäre ein Geschenk zum Geburtstag der Kirche - für die Pastorin, die Küsterin, den Kirchenvorstand und die ganze Gemeinde Hüpede/Oerie.

Es zog sich hin, denn das Päckchen ging erst einmal hin und her und jedes Mal wurde eine Lage Packpapier entfernt ... (Kommentar einer bekannten, häufig gesehenen Gottesdienstbesucherin nebenan von uns: "So kann man die Predigtzeit auch 'rumkriegen ;-)")
Ich werde nun nicht die ganze Geschichte aufschreiben, nur kurz: Das Päckchen enthielt drei Geschenke (Halspastillen, Zündhölzer und eine weiße Taube aus Pappe) zum Geburtstag der Kirche, da wir ja alle "die Kirche" sind.
Jeder Gottesdienstbesucher, der wollte, durfte sich eine scharfe Halspastille nehmen ("...damit wir uns alle gegenseitig gut riechen können!" - ich sach jetzt nix ... - war aber lecker!).
Die Streichhölzer wurden nicht verteilt und auch nicht entzündet, obwohl eines der Kinder dies vorschlug. Die Feuerzungen mussten wir uns also denken.
Die selbstgebastelte Papptaube bekam der Täufling bzw. dessen Eltern mit nach Hause. (Möge der Heilige Geist bei ihnen Einzug halten!)

Enttäuscht, ernüchtert und müde verließ ich nach dem Gottesdienst die Kirche - lieber hätte ich stattdessen noch zwei Stunden geschlafen.

Es liegt mir fern, unsere Pastorin (entschuldige bitte, liebe Sabine) oder Kirchengemeinde in ein schlechtes Licht zu rücken. Sicher war diese Art des Gottesdienstes prima für eine Taufe geeignet.
Kirchenferne Gottesdienstbesucher sind oft mit einer Lesepredigt überfordert, schalten bald ab und/oder spielen mit den Kindern, damit diese nicht gelangweilt zu Quängeln beginnen (und sie selbst nicht einschlafen).

Je länger nun jedoch dieser - für mich verkorkste - Gottesdienst in mir nachwirkt (und das tut er tatsächlich!), desto mehr ändert sich etwas!
Ich habe eine Botschaft erhalten - eine Art Erinnerung von Gott:
"Du hast dein Geschenk schon vor vielen Jahren von mir bekommen!"

Tatsächlich ist es so. In dem großen Paket von damals liegt noch heute ein Päckchen für jeden Tag. In jedem dieser Päckchen sind Geschenke - ich muss sie nur auspacken und zu nutzen wissen. Ja, das ist es - das wollte mir dieser Gottesdienst sagen - wow, manchmal bin ich etwas schwer von Begriff!!! ;-)

So war nun auch dieser - nun gar nicht mehr verkorkste - Gottesdienst ein Geschenk und ich bin ganz glücklich, ihn nicht verschlafen zu haben!!!

Zum Schluß möchte ich noch deutlich hervorheben, dass es sich um meine ganz eigene und persönliche Meinung handelt. Es nicht negativ gemeint, sondern als Reflektion für mich selbst. Alles gut!

Bürgerreporter:in:

Kirsten Steuer aus Pattensen

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