Knopf ab
An meinem Hemd war der Knopf ab.
Beim Bügeln fiel es mir auf. Den Knopf hatte ich schon vor ein paar Tagen vor meinem Schrank gefunden und vorsorglich an die Seite gelegt. Nicht für den Klingelbeutel. Jetzt musste ich ihn aber auch wieder annähen. Das Nähzeug war doch tatsächlich im Schreibtisch in der zweiten Schublade von oben links. Neben dem Nähmaschinenkram. Nadel und Faden.
Gar nicht so einfach in meinem Alter den Faden durch das Nadelöhr zu bekommen. Also Faden abschneiden, das Ende im Mund anfeuchten durch das Öhrchen fiselieren. Nach einigen Versuchen hat es dann doch geklappt. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt steht schon in der Bibel.
Dann aber gleich am Fadenende einen Knoten machen.
Wie bei Till Eulenspiegel in der 48. Geschichte von Hermann Bote.
Von meiner Mutter hatte ich es aber auch gelernt, genauso wie das Strümpfe stopfen über einem Pilz. Heute kauf ich mir wirklich ein paar neue Socken.
Bei Nietenhosen (Jeans) gilt es ja als Schick mit Löchern rum zu laufen. Na ja.
Bei der Bundeswehr gab es Lehrgänge dafür, aber auch den Trick, die Metallöse vom Knopf mit einer Büroklammer oder einem Streichholz durch die Uniform von hinten zu befestigen. Der Spieß konnte bei fehlendem Knopf schon einmal einen Wachdienst verordnen.
Da ging es bei so einem Appell manchmal so Spitz auf Knopf.
Jetzt will ich aber niemanden einen Knopf an die Backe nähen und womöglich noch ein Klavier dran hängen.
Oder?
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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