Kletto - Stippvisite eines halbwilden Streuners

Im Dorf heisst er "Der Schwarzweiße" - fast jeder kennt ihn, weil er so nett und schön und lieb ist.
Er schmeichelt sich nach einer vorsichtigen Annäherung schnell ein. Für ein leckeres Häppchen ist er der Schmusekater und Vertraute in Höchstform.
Wenn man sich an ihn gewöhnt hat, ist er plötzlich verschwunden, so dass man sich Sorgen machen könnte.
Diese Masche hat System, welches er im Laufe der letzten (mindestens) fünf Jahre annähernd perfektioniert hat.
Dieser Kater ist fast unglaublich - zu lieb, um sich in der Paarungszeit gegen andere Kater duchzusetzen, zu paddelig, um zu merken, welche Katze kastriert ist, zu schmusig, um ihn vom Hof zu vertreiben ... die Aufzählung könnte ich beliebig fortführen.
Andere unkastrierte Kater dulden ihn nicht in "ihrem" Revier, obwohl er schon viel länger hier lebt und es kommt oft zu harten Kämpfen.
Diese Kämpfe könnte man ihm ersparen, wenn er kastriert würde.
Eine junge und relativ neue Nachbarin würde das gerne organisieren - mit Hilfe von "Hände für Pfoten".
Aber es ist, als wüsste dieser kluge Kater, wann es Zeit ist, "unterzutauchen".
Heute war er kurz bei uns, als ich gerade nach Hause kam, aber nun ist er schon wieder woanders.
Ich bin wirklich hin- und hergerissen, ihn kastrieren zu lassen - aber es würde sein Leben vermutlich erheblich verlängern. Es ist nicht unser Kater und habe wirklich Bedenken, anderer Leute Kater einfach kastrieren zu lassen.
Aber so alt, wie er heute aussah - wegen der vielen Überlebenskämpfe - stärk meine Entscheidung.